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Medikamenten-Notstand in vielen Apotheken in Hessen

Kaum Schmerz- und Fiebermittel - Medikamenten-Not in Hessens Apotheken

In vielen Apotheken herrscht derzeit Medikamenten-Notstand - viele Präperate sind derzeit nicht verfügbar - Patienten müssen auf Alternativ-Mittel hoffen
© dpa

In vielen Apotheken herrscht derzeit Medikamenten-Notstand, viele Präparate sind derzeit nicht verfügbar, Patienten müssen auf alternative Mittel hoffen (Symbolbild).

Wer derzeit ein Erkältungs- oder Schmerzmittel will, muss auf Alternativen hoffen. In vielen hessischen Apotheken herrscht Notstand, viele Medikamente sind derzeit nicht verfügbar.

Alle Medikamente sind betroffen, sagte Holger Seyfarth, Chef des Apothekerverbandes zu HIT RADIO FFH. Unter anderem Antibiotika, Schmerzmittel, Fiebersäfte für Kinder, aber auch Krebsmittel. In seiner Apotheke muss Seyfarth inzwischen für jedes dritte Rezept nach Alternativen suchen. 

Holger Seyfarth, Hessischer Apothekerverband

Holger Seyfarth, Chef des hessischen Apothekerverbandes, zum Pillen-Notstand:

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Null-Covid-Politik von China verantwortlich

Peter Goldschmidt, Chef vom Pharmakonzern STADA in Bad Vilbel, macht neben der deutschen Bundesregierung und den Krankenkassen auch China dafür verantwortlich. Von dort und aus Indien kommen die meisten Rohstoffe für Medikamente. Wegen der Null-Covid-Politik in China wurden aber Fabriken und Häfen geschlossen. Deshalb konnten viele dieser Rohstoffe das Land zeitweise nicht verlassen. STADA kauft inzwischen Rohstoffe auf Vorrat, um den Engpässen entgegenzuwirken.

Peter Goldschmidt, Pharmaunternehmen STADA

Peter Goldschmidt, Chef des Pharmaunternehmen STADA: "Solange die Mentalität herrscht, noch funktioniert alles, wird das Problem immer größer."

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FFH-Reporter Andreas Kohl

FFH-Reporter Andreas Kohl zum Medikamenten-Notstand in den Apotheken: Patienten müssen auf Alternativen hoffen

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Porträt von Apotheker Thorsten Junk
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Der Gießener Apotheker Thorsten Junk sagt: "Wir sind nun einer größere klinikversorgende Apotheke und versorgen in Hessen über 30 Krankenhäuser. Inzwischen beschäftigt sich eine Mitarbeiterin in Vollzeit nur mit der Kompensation von Lieferengpässen."

Lieferengpässe auch bei lebensrettenden Medikamenten

Auch der Gießener Apotheker Thorsten Junk bestätigt: "In der Tat sind die Lieferengpässe ein äußerst großes Problem. Dabei halte ich Dinge wie Fiebersaft, etc. für wirklich nachrangig, denn man kann als Apotheke immer improvisieren. Wirklich dramatisch sind Lieferengpässe bei lebensrettenden Medikamenten wie beispielsweise beim Präparat Metalyse. Hierbei handelt es sich um ein Notfallpräparat, welches auf jedem Notarztwagen verfügbar sein muss und im Falle von akutem Herzinfarkt oder Schlaganfall angewendet wird. Hier haben wir langfristige Versorgungsengpässe dahingehend, dass nur circa 50 Prozent der tatsächlich benötigten Menge verfügbar ist."

Thorsten Junk, Apotheker

Wie komme ich an Fiebersaft, wenn es Lieferengpässe gibt? Apotheker Thorsten Junk sagt: Den kann man sich auch frisch herstellen lassen.

Thorsten Junk, Apotheker

Apotheker Thorsten Junk aus Gießen erklärt, welche Medikamente Sie wie lange verwenden können: "Paracetamol hält sich Jahrzente!"

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Fehlende Medikamente machen den Praxis-Alltag von Dr. Uwe Popert schwierig. Er ist Hausarzt in Kassel und im Vorstand vom Hausärzteverband in Nordhessen. "Die Patienten kommen dann gleich zurück von der Apotheke und sagen mir, dass sie das nicht kriegen können", so Popert. Mitunter würden Apotheker auch Ersatzpräparate ausgeben. Die seien zwar von den Wirkstoffen her gleich, allerdings könnten unterschiedliche Farben der Tabletten Patienten verwirren. Zudem gebe es Risiken durch mögliche Allergien bei abweichenden Inhaltsstoffen.

 

Mehr Geld für Medikamente Lauterbachs Plan gegen den Lieferengpass

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach plant als Reaktion auf Lieferengpässe…

Patienten wollen gleich mehrere Packungen haben

Neben Fiebersaft seien etwa auch Beta-Blocker von dem Engpass betroffen. Das könnte zu ernsten Problemen führen. "Wenn man die Medikamente plötzlich absetzt, geht der Blutdruck erst recht hoch", so Popert. Einige Patienten hätten daher gebeten, gleich mehrere Packungen aufzuschreiben. "Das verschärft das Problem natürlich", so Popert.

Andreas Kohl

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