Razzia im Baugewerbe: Durchsuchungen auch im Kreis Marburg-Biedenkopf

Großrazzia wegen Schwarzarbeit unter anderem im Kreis Marburg-Biedenkopf: Seit dem Morgen durchsuchen mehr als 400 Einsatzkräfte Wohn- und Geschäftsräume, teilte die Statsanwaltschaft Marburg mit. Gegen drei Personen wurden Haftbefehle vollstreckt. Sie sollen noch heute dem Haftrichter vorgeführt werden, hieß es auf FFH-Nachfrage.

Durchsucht werden demnach insgesamt 37 Wohn- und Geschäftsräume in Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen. Der Schwerpunkt der Maßnahmen liegt in den Landkreisen Marburg-Biedenkopf, Siegen-Wittgenstein und Bamberg. An dem Großeinsatz sind darüber hinaus Spezialeinheiten des Zolls, Bargeldspürhunde, zahlreiche Kräfte hessischer und nordrhein-westfälischer Steuerfahndungen sowie Beamte der Bundespolizei beteiligt.

Haftbefehle gegen drei Männer

Die vom Amtsgericht Marburg auf Antrag der Staatsanwaltschaft Marburg erlassenen Haftbefehle richten sich gegen drei Beschuldigte im Alter von 42, 52 und 55 Jahren, die in organisierter Form Steuern und Sozialversicherungsbeiträge hinterzogen haben sollen. Der Hauptbeschuldigte ist ein 42-jähriger Mann aus Marburg-Biedenkopf. Die Ermittlungen führten zur Aufdeckung eines stark verwobenen Kettenbetrugsgeflechts, in das mehrere Firmen als Rechnungskäufer und verschiedene Aussteller von Schein- und Abdeckrechnungen verstrickt sein sollen.

Über 5 Millionen Euro Schaden

Im Fokus der Ermittlungen stehen bislang insgesamt 15 Beschuldigte. Nach derzeitigem Ermittlungsstand liegt der entstandene Gesamtschaden bei über fünf Millionen Euro. Der Hauptverdächtige ist laut Ausführungen der Staatsanwaltschaft Marburg dringend verdächtig, für den gewerbsmäßigen Betrug, Vorenthaltung und Veruntreuung von Arbeitsentgeld und Lohnsteuerhinterziehung in einer Vielzahl von Fällen verantwortlich zu sein. Die zwei weiteren Beschuldigten stammen aus Frankfurt und dem Kreis Siegen-Wittgenstein und sollen den Hauptbeschuldigten bei den Taten geholfen haben.