Funde melden im Kreis Gießen - Rothirsch wirft aktuell sein Geweih ab
Wer beim Spazierengehen im Wald im Kreis Gießen ein Geweih zu findet, sollte sich beim Forstamt melden. Dazu ruft die Rotwildhegegemeinschaft Krofdorfer Forst auf.
Der Rothirsch wirft immer im Frühjahr sein Geweih ab. Die gefundenen Stangen müssen abgegeben werden, um sie zu untersuchen und mit den Erkenntnissen den Bestand zu schützen. Auf der Internetseite von HessenForst finden Sie eine Übersicht zu den Forstämtern in Ihrer Region.
Geweihe nur auf Wegen suchen
Im Wald sollte nur auf Wegen oder am Wegesrand nach Geweihen gesucht werden und nicht in den Beständen. "Jede Störung führt dazu, dass das Wild in in Stress verfällt, Probleme kriegt und unnötig aufgemöbelt wird", sagt Jörn Bodenbender im Gespräch mit HIT RADIO FFH. Er ist stellvertretender Vorsitzender der Rotwildhegegemeinschaft Krofdorfer Forst.
DNA-Probe der Geweihe
Anhand einiger Merkmalen wie der Perlung, der Stangenform und der Größe der Geweihe wird versucht, die Stangen schon bekannten Hirschen zuzuordnen. Außerdem werden in Zusammenarbeit mit der Uni Gießen von jeder gefundenen Stange Proben entnommen, um zusätzlich den Gesundheitszustand eines Hirsches festzustellen.
Inzucht ist großes Problem
Im Krofdorfer Forst gibt es einen Bestand von insgesamt 60-80 Hirschen. Dazu kommt etwa die gleiche Anzahl an weiblichen Tieren. Bei dieser kleinen Population kommt es immer wieder zu Inzucht. Wenn sich dann noch Tiere paaren, die einen Gendefekt haben, wird dieser verstärkt. Dadurch verschlechtert sich die Gesundheit der Tiere und die Fortpflanzungsfähigkeit lässt nach. Das kann auf lange Sicht zum Aussterben der Population führen.
Austausch mit anderen Populationen fehlt
Ideal wäre ein Austausch mit anderen Populationen im Taunus, im Vogelsberg und im Rothaargebirge. Das ist aber nicht möglich, weil viele Wanderkorridore durch Autobahnen oder Baugebiete versperrt sind. Die Rotwildhegegemeinschaft Krofdorfer Forst setzt sich deshalb dafür ein, dass die Wanderkorridore offen bleiben.