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Babyleiche aus Büdingen: 100 neue DNA-Proben im Cold Case Sabrina

Cold Case aus Büdingen - Erneut haben 100 Frauen DNA abgegeben

Foto zeigt den Feldweg bei Büdingen und ein roter Pfeil weist auf den Ablageort hin
© Originalaufnahmen der Polizei

Die Leiche des neugeborenen Babys wurde an einem Feldweg bei Büdingen abgelegt.

Mehr als zwanzig Jahre nach dem Fund einer Babyleiche (1999) geht die Suche nach der Mutter weiter. Rund 100 Frauen haben am vergangenen Wochenende eine freiwillige Speichelprobe abgegeben, wie die Polizei jetzt mitteilt.

Im Rahmen der Ermittlungen dieses Cold Cases hatten Polizei und Staatsanwaltschaft bereits 2021 in Büdingen eine große DNA-Reihentestung vorgenommen. Nun hatten die Ermittler einen weiteren Versuch gestartet. Rund 200 Frauen wurden zur DNA-Probe eingeladen worden. Etwa die Hälfte kam der Einladung nach.

Totes Baby vor über 20 Jahren gefunden

Schon vor mehr als 20 Jahren wurde das tote Baby, welches die Ermittler Sabrina tauften, im Raum Büdingen gefunden - noch immer fehlt jede Spur von der Mutter. Von rund 450 Frauen wurde 2021 die DNA schon auf eine mögliche Verwandtschaft überprüft, wie FFH berichtet hat. Die Auswertung der neu abgegebenen Proben erfolgt nun im Institut für Rechtsmedizin in Gießen. Die Ergebnisse der neusten Speichelabstriche erwarten Staatsanwaltschaft und Polizei zum Ende dieses beziehungsweise zu Beginn des nächsten Jahres.

Bislang keine Treffer bei abgegebenen Speichelproben

Im November 2021 gab es die erste aufwändige Reihenuntersuchung, um die leibliche Mutter von Sabrina zu finden. Circa 400 Frauen aus dem Raum Büdingen, die im Jahr 1999 zwischen 13 und 30 Jahre alt waren, wurden damals zum freiwilligen DNA-Test eingeladen. Doch keine der abgegebenen Speichelproben ergab damals einen Treffer, teilt die Staatsanwaltschaft Gießen mit.

Aufwändige Suche nach Sabrinas Mutter

Die Ermittler haben sich daraufhin die Einwohnermeldetaten der infrage kommenden Personen nochmal genauer angeguckt. Zum Beispiel aufgrund von Umzügen oder Namensänderungen nach der Eheschließung wurden bei den ersten Reihentests rund 200 weitere Frauen nicht berücksichtigt. Diese knapp 200 Frauen wurden nun vergangenes Wochenende zu einem zweiten Termin für die DNA-Reihenuntersuchung in Büdingen eingeladen. 

Mutter über Ausschlussverfahren ermitteln

Die tote Sabrina wurde am 1. April 1999 von einem Spaziergänger an einem Feldweg zwischen Büdingen-Vonhausen und Büdingen-Lorbach gefunden. Die Leiche des Säuglings war in einer Plastiktüte verpackt. Polizei und Staatsanwaltschaft erhoffen sich durch die Speichelproben Sabrinas Mutter ermitteln zu können - im sogenannten Ausschlussverfahren.

Mädchen wohl Ende 1998 geboren

Die bisherigen Untersuchungen und Ermittlungen ergaben, dass der Sack mit dem Leichnam schon einige Monate in der Feldgemarkung gelegen haben muss. Die Entbindung des kleinen Mädchens könnte nach den Erkenntnissen der Ermittler Ende 1998 gewesen sein. Nach den rechtsmedizinischen Untersuchungen und Ermittlungen gehe man davon aus, dass das Kind lebend zur Welt gekommen ist. 

Neue Spuren im Cold Case

Bewegung in den alten Fall kam dank der Hilfe des Rechtsmedizinischen Institutes der Uni Gießen und einer Fallanalyse des Hessischen Landeskriminalamts: Demnach müsse die Mutter aus dem unmittelbaren Nahbereich des Ablageortes stammen. Zudem konnte jetzt ein vollständiges DNA-Muster des Kindes erstellt werden und über das könne auch die Mutter identifiziert werden, so die Ermittler.

Weitere Hinweise gesucht

Außerdem erhoffen sich die Ermittler Hinweise zu dem aufgefunden Verpackungsmaterial, in das Sabrina gewickelt war. Es bestand aus zwei blauen Plastikmüllsäcken, einer damals handelsüblichen Aldi-Plastiktasche, einer Plastiktüte des Modehauses Adler und einer Plastiktüte eines damaligen Plus-Marktes. Außerdem geht es um ein helles, ca. 65cm x 125cm großes Frottee-Handtuch. Polizei und Staatsanwaltschaft fragen: Können Sie zu den Gegenständen in der Feldgemarkung Angaben machen? Sind Ihnen Besonderheiten oder Auffälligkeiten in Bezug auf den Ablageort bekannt?


Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei in Friedberg telefonisch unter 0611 - 32866 3759 oder per Mail entgegen. Weitere Informationen zu dem Cold Case Fall gibt es außerdem in dieser Broschüre.

Oberstaatsanwalt Thomas Hauburger über den Umgang mit Cold Cases

"Wir behandeln alle Cold Cases gleich. Es sind Kapitalverbrechen und sie verjähren nicht."

© HIT RADIO FFH
Dominique Bundt

Redakteurin
Dominique Bundt

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