Herborn: See muss wegen unerwünschtem Wels abgelassen werden
Gefräßiger Katzenwels im Wasser - See bei Herborn muss leergepumpt werden
Im Uckersdorfer Steinbruchsee bei Herborn schwimmt ein Fisch, den hier keiner will: Der amerikanischer Katzenwels. Weil der kleine Raubfisch eine Gefahr für die heimische Fisch- und Insektenwelt ist, soll er weg.
Jetzt entschied das Regierungspräsidium Gießen: Der ganze See muss abgelassen werden, um die Katzenwels-Familie, die hier mittlerweile lebt, zu fangen.
Katzenwels hat hier keine natürlichen Feinde
Erst kürzlich wurde der amerikanische Katzenwels in die EU-Liste der invasiven Arten aufgenommen. Das bedeutet, dass der Wels die heimische Biodiversität gefährdet. Welse pflegen ihre Brut und gehen gleichzeitig auf Jagd: Nach Amphibien, Krebsen, Insekten, Jungfischen oder dem Laich anderer Fische. Wo sie vorkommen, steigt oft die Population mit Katzenwelsen stark an, während andere Fischarten abnehmen.
Bedrohung für die heimische Biodiversität
So führt der Amerikanische Katzenwels zu Störungen in den Nahrungsketten, was das gesamte Gewässerökosystem belastet. Der jetzt nachgewiesene Katzenwels im Steinbruchsee bei Herborn ist der erste dokumentierte Fund in freier Natur in Mittelhessen. Damit er sich nicht ausbreitet, soll schnell gehandelt werden. Überschwemmungen nach starkem Regen könnten die Verbreitung zusätzlich begünstigen.
Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung
Das Regierungspräsidium Gießen plant eine gezielte Maßnahme, um die Ausbreitung des Katzenwelses zu verhindern. Gemeinsam mit dem Technischen Hilfswerk (THW) und der Stadt Herborn soll der Wasserstand im See abgesenkt werden. Das Vorhaben soll diesen Herbst durchgeführt werden, wenn die Wetterlage es zulässt. Das Abpumpen wird voraussichtlich zwei bis drei Tage dauern. Nach dem Abpumpen werden die gefangenen Fische von einem Fischereibiologen entnommen und weiterverwertet.
Fisch offenbar illegal ausgesetzt
Der Steinbruchsee hat keine natürlichen Zugänge für Fische. Experten vermuten daher, dass der Katzenwels illegal ausgesetzt wurde. Solch ein Vorgehen ist nicht nur gesetzeswidrig, sondern birgt auch große ökologische Risiken.
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