Verkehrsunfallstatistik 2024 - Mehr E-Scooter-Unfälle in Mittelhessen
In Mittelhessen ist die Zahl der Unfälle im vergangenen Jahr leicht angestiegen, es sind aber weniger Menschen bei den Unfall gestorben. Das zeigt die gerade vorgestellte Verkehrsunfallstatistik 2024.
Gestiegen sind vor allem (80 % plus) die Zahl der E-Scooter-Unfälle. Hauptursachen sind Abstand, Vorfahrt und Geschwindigkeit, sagte Mittelhessens Polizeipräsident Thorsten Krückemeier bei der Vorstellung der Statistik.
Alle 23 Minuten ein Verkehrsunfall
In Mittelhessen wurde somit durchschnittlich alle 23 Minuten ein Verkehrsunfall polizeilich aufgenommen. Mit 33 verstorbenen Personen gab es im Jahr 2024 sechs Unfalltote weniger als 2023. Drei Personen starben auf Autobahnen, 22 auf außerorts gelegenen Bundes-, Landes-, Kreisstraßen sowie sonstigen Straßen und acht innerhalb geschlossener Ortschaften.
Ein Kind starb im vergangenen Jahr
Die Zahl der Verkehrs-Verletzten stieg allerdings um 5 Prozent, wobei die allermeisten nur leicht verletzt wurden. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Anzahl der im Straßenverkehr in Mittelhessen verunglückten Kinder (0-13 Jahre) mit 239 Personen um 10,6 % (+23) zu, davon verlor bedauerlicherweise ein Kind sein Leben (2023: Null).
"Aufmerksamtkeit rettet Leben"
„Jeden Tag sind unzählige Menschen auf unseren Straßen unterwegs – zu Fuß, mit dem Rad, dem Auto oder dem Motorrad. Was alle verbindet: Wir möchten sicher ankommen. Durch gezielte Präventionsmaßnahmen möchten wir Verkehrsteilnehmende über Risiken informieren und hinsichtlich der möglichen Auswirkungen des eigenen Verhaltens sensibilisieren. Denn jede Entscheidung im Straßenverkehr zählt," so Polizeipräsident Krückemeier. Während ein Blick auf das Handy ein Menschenleben kosten könne, könne ein Moment achtsamer Geduld entscheidend sein, um einen Unfall zu verhindern.
Rücksicht ist Zeichen der Stärke!
Halten Sie sich an Regeln. Geschwindigkeitsbegrenzungen, Abstandsregeln und rote Ampeln sind keine "wohlgemeinten Verhaltensempfehlungen". Rücksicht ist keine Schwäche, sondern ein Zeichen von Stärke und Verantwortung.
Elf Personen starben wegen Raserei
Bei Verkehrsunfällen mit Personenschäden ist neben dem zu geringen Abstand (2024: 625, +6,6 %) und der Missachtung der Vorfahrt (2024: 581, +7,9 %) erneut eine überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit (2024: 495, +4,8 %) eine der Hauptunfallursachen. Bedauerlicherweise verloren elf Personen aufgrund überhöhter oder nicht angepasster Geschwindigkeit ihr Leben (2023: 13).
Drei Personen starben wegen zu geringen Abstands
Drei Personen und somit zwei Personen mehr als 2023 verloren aufgrund zu geringen Abstands ihr Leben.
E-Scooter im Fokus
Im Jahr 2024 wurden 95 Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Elektrokleinstfahrzeugen und somit 79,2 Prozentpunkte mehr als im Vorjahresvergleich polizeilich registriert. Dabei wurden 47 Menschen leicht verletzt (+11) und 13 Menschen schwer (+7). In knapp der Hälfte der Fälle waren die E-Scooter-Fahrerinnen und Fahrer schuld an den Unfällen. Dabei sind insbesondere die Verkehrstüchtigkeit, Vorfahrt/Vorrang und nicht angepasste Geschwindigkeit als Ursachen der registrierten E-Scooter-Unfälle hervorzuheben.
Polizei kündigt Kontrollen an
Die Polizei kündigt hier Kontrollen vor allem in den Sommermonaten bis September an, ebenso wie Präventionsveranstaltungen für E-Scooter-Fahrerinnen und -Fahrer statt. Regionale Schwerpunkte der Kontrollmaßnahmen liegen in den Universitätsstädten Gießen und Marburg, im Bereich des Lahn-Dill-Landkreises in Wetzlar, Herborn und Dillenburg sowie in der Wetterau in Bad Nauheim und Friedberg.

