Bad Nauheim setzt auf Zukunft - Eröffnungsfest für den "Smart-City"-Hub
Bad Nauheim könnte deutschlandweit als Smart City zum Vorreiter werden - auch dank millionenschwerer Förderung des Landes Hessen.
Jetzt hat Bad Nauheim ein sogenanntes Bürgercockpit eröffnet, wo auf blinkenden Dashboards hunderte Daten über die Bildschirme flimmern und flitzen. Die Stadt sammelt die Daten rund um die Uhr auch mit über 80 in Bad Nauheim verteilten Sensoren. KI hilft bei der Auswertung mit dem Ziel, die städtischen Verwaltungsaufgaben effizienter zu steuern und die Lebensbedingungen für alle zu verbessern. Dem komme gerade in der Gesundheitsstadt Bad Nauheim große Bedeutung zu, sagt Bürgermeister Klaus Kreß. Die smarte City kann hier auch im Netz verfolgt werden.
Ziel des "Digitalen Innenstadtmanagements"
„Für noch mehr Aufenthalts- und Lebensqualität möchten wir unsere Ressourcen effizienter einsetzen und bessere, nachhaltigere und sinnvollere Steuerungsentscheidungen treffen“, sagt Bürgermeister Klaus Kreß. Die smarten Technologien helfen dabei, sie sammeln Daten und werten sie in Echtzeit aus. Bürgermeister Kreß: „Die Kernkompetenz einer smarten Stadt ist die Fähigkeit, Daten zu Steuerungszwecken miteinander zu verschneiden und so zu besseren Entscheidungen zu kommen.“ Das Projekt wird vom städtischen Fachdienst Digitalisierung und IT gemeinsam mit dem Digitalministerium Hessen und den Dienstleisterin ekom21 sowie [ui!] begleitet.
Verkehrsdaten erheben und auswerten
Über 80 Smart-City Sensoren sammeln Daten, zum Beispiel im Verkehr. Sie zeigen den Parkdruck, messen wie viele Fahrzeuge zu welcher Zeit fahren, wo fließt und wo stockt der Verkehr. Es wird das Verhältnis von Fahrrädern zu Autos oder Lastwagen erfasst. Wo wird zu schnell gefahren? Wie wirken sich veränderte Ampelschaltungen oder Sperrungen aus? Zudem erfassen die Sensoren das Passanten-Aufkommen in der Innenstadt und im Kurpark – Wo ist viel los, wo entsteht viel Abfall, wo halten sich Menschen zu welchen Zeiten gerne auf, was heißt das für die Betriebe und leerstehende Ladenlokale.
Luftqualität checken und verbessern
Besonders wichtig für Bad Nauheim als Gesundheitsstadt ist die Luftqualität. Diese wird nun in Bad Nauheim über den Air-Quality-Index ermittelt. Er zeigt Frischluftschneisen abhängig von der Verkehrsbelastung oder Hitzeinseln. So kann die Luftqualität verbessert und die lokalen Folgen des Klimawandels reduziert werden.
Steuerung von Ordnung und Grün
Die verbauten Sensoren messen auch die Trockenheit an bestimmten Stellen im Boden. Das hilft bei der Bewässerung des städtischen Grüns. Digitale Füllstandsanzeigen in Mülleimern helfen bei der Tourenplanung der Abfallentsorgung und der Straßenreinigung. Es gibt smarte Mülleimer mit integrierter Presse.
Sicherheitsgefühl stärken
Ein Ziel ist es, das Sicherheitsgefühl der Menschen zu erhöhen. Die Auswertung von Daten zu Geräuschen und Lärm helfen, kritische Situationen frühzeitig zu erkennen. Die Ordnungskräfte können ihre Einsätze optimieren.
Wie wird aus den Daten eine nützliche Info?
„Die Rohdaten werden durch die Sensoren, die kaum sichtbar in der Stadt verteilt angebracht sind, gesammelt. Die Datenübertragung vom jeweiligen Sensor zur Plattform erfolgt über Netzwerke, wie beispielsweise dem LoRaWan unserer Stadtwerke oder via Mobilfunknetze“, erläutert Matthias Wieliki, Fachbereichsleiter Zentrale Steuerung. Auf der urbanen Datenplattform wird alles - auch mit Hilfe von KI und intelligenten Algorithmen - analysiert und zielgerichtet ausgewertet. Alle Daten sind anschließend im Bürgercockpit vor Ort oder digital einzusehen.
Smart Region Hub
Damit alle Bad Nauheimer das Projekt Smart City gut verfolgen können, wird es im städtischen Coworking Space Work Nouveau, In den Kolonnaden 7, Veranstaltungen und Infos geben. Das hat bereits begonnen: Die Smart City-Projekte Bad Nauheims werden vom Land Hessen mit circa 2 Millionen Euro gefördert. Immer stehe der konkrete Nutzen für die Menschen, die in Bad Nauheim leben, im Mittelpunkt, so Bürgermeister Kreß.
Eröffnungsfest am 29. Juni
Der Smart Region Hub wird am 29. und 30. Juni feierlich eröffnet. Vielfältige Events, interaktive Workshops und Konferenzen, innovative Technologien und Zukunftswerkzeuge sollen die Smart City hautnah erlebbar machen. So gibt es einen digitalen Planungstisch, der die Daten auf einer Stadtkarte zeige, daneben eine neue KI-Stelle, die per Sprachsteuerung Fragen beantwortet und Virtual Reality-Brillen, die das Bad Nauheim der Zukunft entstehen lässt.


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