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> Plasmaspenden im Modehaus - Kooperation von CSL und Ahrens
22.07.2025, 22:28 Uhr
Neuerung in Marburg -
Plasmaspenden im Modehaus
© Plasma-Center Marburg
Das CSL Plasma Marburg Center im 3. Stock des Modehauses. Wer hier hinwill, fährt mit der Rolltreppen durch die Verkaufsfläche zum Plasmaspenden.
Shoppen und Blutplasmaspenden - das geht in Marburg jetzt reibungslos. Mitten im Modehaus Ahrens hat der Pharmahersteller CSL ein Plasma-Spendencenter eröffnet.
Center-Managerin Damaris Kieckhöfer sagt zu FFH: "Das ist für beide Seiten eine Win-Win-Situation und es läuft wirklich prima an. Allerdings ist das für uns von CSL hier in Marburg auch ein Heimspiel." Denn das Pharmaunternehmen CSL beschäftigt in der Unistadt selber schon 3000 Mitarbeitende.
Erst in der App registrieren, dann vorbeikommen
Wer Plasma spenden wolle, könne sich über die App registrieren und dann vorbeikommen. Kieckhöfer gibt im Gespräch zu bedenken: "Um einen an Hämophilie (Bluterkrankheit) erkrankten Menschen ein Jahr mit Medikamenten zu versorgen, brauchen wir 1200 Plasma-Spenden.
CSL-Plasma-Center-Managerin: "Win-Win-Situation für beide Seiten"
Im Gespräch mit FFH-Reporterin Anne Schmidt erzählt CSL-Plasma-Center-Managerin Damaris Kieckhöfer, wie der Pharmahersteller und das Modehaus vom Konzept profitieren.
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Wir sind ins Modehaus integriert. Unsere Spender werden von unserem Team am Empfang herzlich begrüßt. Man hat ein Aufnahmeprozedere, das man durchläuft, einschließlich ärztliche Untersuchung und dann schauen wir mal, ob ihr spendetauglich seid. Warum im Modehaus? Klingt so ein bisschen verrückt, ne? Ja, verrückt, aber wir haben hier eine Win-Win-Geschichte auf der ganzen Linie. Wir haben einmal die Kundschaft im Kaufhaus Ahrens, wir haben die zentrale Lage mitten in der Stadt und unsere Plasma-Spender gehen natürlich auch im Nachgang wieder durch das Modehaus Ahrens nach draußen. Gehen die auch manchmal davor danach shoppen? Genau, sowohl das eine als auch das andere, schließt es auch nicht aus. Und es ist schon ganz gut voll. CSL baut im Moment viele von solchen Plasma-Centern auf. Ist Marburg ein besonderes Heimspiel für euch? Ja, Heimspiel auf der ganzen Linie. CSL ist in Marburg, im Landkreis Marburg-Biedenkopf, einfach bekannt wie ein bunter Hund. Ihr habt richtig viele Spender in den ersten Wochen, ne? Was war so der Top-Wert? Ja, wir haben gestern ganz knapp die 100 Spender gerade so verpasst mit 99 Spendern gestern. Und da waren wir echt maximal glücklich drüber. Wenn ich Plasma spenden will, auf was stelle ich mich hier ein? Also die Plasma-Spende sollte von jedem einzelnen Spender gut vorbereitet sein. Also ordentlich essen und trinken im Vorfeld, das ist eine ganz wichtige Geschichte. Der Aufenthalt hier im Center bei uns ist eine gute Stunde bis anderthalb Stunden.
Umfrage unter Spendern
Zwei, die öfter kommen sind die Medizinstudentin Isabelle und der Biologielaborant Nils. "Ich merke nichts, es ist eigentlich sehr angenehm," erzählt Isabelle. Sie will wiederkommen und freut sich als Studentin auch an der Aufwandsentschädigung von 25 Euro pro Plasmaspende. Für Nils ist das Spenden ebenfalls eine Win-Win-Situation. "Es ist gut für meine Gesundheit, weil es die Blutzellen anregt, sich zu erneuern - und ich kann damit Menschen helfen," sagt der Kraftsportler.
Auch in anderen Städten werden derzeit Plasma-Spenden-Center in den Citys eröffnet. In Gießen eröffnet derzeit die Firma Europlasma ein Spendencenter in der Galerie Neustädter Tor eröffnet
Modehaus Ahrens will Impuls für Gesundheit setzen
Das Modehaus Ahrens will damit auch einen wichtigen Impuls für die Gesundheitsversorgung in der Region setzen. Gleichzeitig kann CSL Plasma so in der Universitätsstadt die gesamte Wertschöpfungskette an einem Ort bündeln – von der Spende über die Weiterverarbeitung bis zur Forschung.
Plasmespender: "Wollen öfter zum Spenden kommen"
Medizinstudentin Isabelle und Biologielaborant Nils meinen, Spenden ist angenehm, gesund für den Körper und hilft anderen Menschen, die vielleicht krank sind.
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Also ich bin seit ungefähr einer Stunde jetzt insgesamt hier. Ich merke ehrlich gesagt relativ wenig davon. Also es tut nicht weh oder es ist eigentlich sehr angenehm gerade hier zu liegen. Wie oft spendest du oder ist das was ganz Neues für dich? Also es ist jetzt das zweite Mal innerhalb von zwei Wochen. Kommst du wieder? Ja, auf jeden Fall. Ja genau, ich habe ganz neu hiermit angefangen. Es wurde uns damals so empfohlen. Es war ganz cool, dass das hier so aufgemacht hat. Und kommst du auch wieder? Ja, natürlich. Jede Woche. Warum? Einfach weil es unglaublich gut, erstens mal für die Gesundheit ist. Es ist einfach jeder machen sollte, der das machen darf, weil man den Menschen einfach unglaublich gut damit helfen kann. Bist du das irgendwie? Ich werde immer ein bisschen müde davon. Ja, nach so ein, zwei Stunden geht das auch wieder.
Wie läuft eine Plasma-Spende ab?
Bei der sogenannten Plasmapherese wird Blut aus einer Armvene entnommen und in einer Zentrifuge in seine Bestandteile getrennt. Das Plasma wird gesammelt, alle übrigen Blutbestandteile werden direkt wieder in den Körper zurückgeleitet. Für eine Plasmaspende sollte man eine gute Stunde einplanen.
Spender werden ärztlich gecheckt
Wer spenden möchte, muss mindestens 18 Jahre alt, gesund und mindestens 50 Kilogramm schwer sein. Vor jeder Spende wird dies ärztlich vor Ort überprüft. Möglich sind bis zu zwei Spenden pro Woche – dafür erhalten Spenderinnen und Spender bei CSL Plasma eine Aufwandsentschädigung von etwa 25 Euro pro Spende (je nach Körpergewicht).
Warum ist Plasma so wichtig?
Aus dem gewonnen Plasma werden Medikamente für Menschen mit Immundefekten oder Blutgerinnungsstörung (Hämophilie/Bluterkrankheit) hergestellt. Außerdem wird Plasma in der Intensivmedizin gebraucht - etwa bei Unfall- oder Verbrennungsopfern. Jede Spende hilft also, Leben zu retten und schwer kranken Menschen zu helfen.
© Bundesgesundheitsministerium