Abschied vom letzten Stahlwerk Hessens - Buderus in Wetzlar bald dicht
Letztes Stahlwerk Hessens - Trauerzug für Buderus heute durch Wetzlar
Durch Wetzlar ging heute ein Trauerzug: Die IG Metall Mittelhessen hatte zu einem letzten Gang für das Stahlwerk Buderus Edelstahl aufgerufen.
Das Stahlwerk wird Ende Oktober geschlossen. 450 Menschen werden ihren Arbeitsplatz verlieren.
"Respekt vor der Arbeit und den Menschen"
Wir wollen damit unseren Respekt vor Arbeit, Tradition und Menschen ausdrücken, so die Gewerkschaft. Es sei das einzige Stahlwerk in Hessen gewesen und einer der größten Arbeitgeber der Stadt. Viele Familien würden Sicherheit und Perspektive verlieren
Trauerkleidung tragen
Die IG Metall rief dazu auf, Trauerkleidung zu tragen und Transparente, Kerzen und Plakate mitzubringen. So wolle man ein Zeichen für den Erhalt der Industrie in Hessen setzen und solidarisch mit den Menschen sein. Rund 400 Menschen kamen laut IG Metall zu der Veranstaltung.
Mutares teilt Schließung mit
Im Sommer hatte der neue Besitzerfirma, die Münchener Beteiligungsgesellschaft Mutares, mitgeteilt, das Stahlwerk zu schließen, da es trotz eines hochmodernen Elektroofen nicht profitabel zu bewirtschaften war - aufgrund der hohen Energiepreise.
Gesenkschmiede bleibt bei Mutares
Die Gesenkschmiede behält Mutares und hofft auf Aufträge der Rüstungsindustrie gehofft. Die Georgsmarienhütte bei Osnabrück steigt dagegen beim Walzwerk und beim Ausbildungswerk ein.
Ende Oktober ist Schluss im Stahlwerk
Schon Ende Oktober solle das Stahlwerk schließen. Deshalb wurden gleich nach der Schließungsankündigung Gespräche und Verhandlungen mit Betriebsrat und Gewerkschaften über notwendige Sozialpläne begonnen.
Noch 1.150 Mitarbeiter bei Buderus Edelstahl Wetzlar
Bislang beschäftigte das traditionsreiche Unternehmen und zugleich Hessens letztes Stahlwerk rund 1.150 Mitarbeiter in Wetzlar. Doch das Werk ist seit langem in einer wirtschaftlichen Schieflage und wechselte bereits mehrfach den Besitzer. Von Buderus ging es über Bosch und Voestalpine im Jahr 2024 dann in den Besitz der Münchener Beteiligungsgesellschaft Mutares. Mutares kündigte sofort Rückbau und Entscheidungen an.