Nach Stahwerk-Aus: Buderus-Mitarbeiter auf der Suche nach neuen Jobs
Nach Aus für Buderus-Stahlwerk - Ganze Familien jetzt auf Jobsuche
Stahlgipfel am Donnerstag (6.11.) im Kanzleramt und ein angekündigter Industriestrompreis für energieintensive Betriebe ab 2026. Beides zu spät für das Stahlwerk Buderus Edelstahl in Wetzlar.
Das letzte hessische Stahlwerk hat seit dieser Woche geschlossen. 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen auf der Straße.
Gesenkschmiede bestehen weiter
Das letzte hessische Stahlwerk war nicht wettbewerbsfähig - hohe Strompreise machten zum Beispiel den topmodernen Elektro-Hochofen unrentabel. Die Gesenkschmiede und die Walzwerke bestehen aber weiter.
“Droht wirtschaftliches Abrutschen?”
In einer Transfergesellschaft sollen nun 450 freigesetzte Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern neue Perspektive entwickeln. Petra Kern, Leiterin der Arbeitsagentur Limburg-Weilburg sagt im FFH-Gespräch: “Das ist schon hart. In manchen Fällen haben beide Partner bei Buderus gearbeitet. Da hängt dann vielleicht auch das Haus dran."
“Drehscheibe” soll regional vermitteln
Doch es gibt Hoffnung. Nachdem im Sommer Continental das Aus für das Werk in Wetzlar angekündigt hat, hat die Arbeitsagentur das Projekt “Drehscheibe” entwickelt und einen Kooperationsvertrag mit IHK, Handwerkskammer, aber auch Gewerkschaften und anderen geschlossen. Das Ziel: Gemeinsam dafür zu arbeiten, dass die Menschen in der Region neue Arbeit finden.
Weiter fahren für den Traumjob
Petra Kern räumt aber ein: "Der ein oder andere wird für sein Traumjob sicher weiter fahren müssen. Gerade jüngere Ungelernte könnten zudem über Weiterbildungen nachdenken. Viele Handwerksfirmen hofften auf die Buderus-Mitarbeiter, andere Kolleginnen oder Kollegen könnten vielleicht auch neue Beschäftigung bei öffentlichen Arbeitgebern finden.
Erster Arbeitsvertrag schon unterschrieben
Die “Drehscheibe” ist bereits Realität. In einem Zelt auf dem Werksgelände haben sich im vergangenen Monat bereits über 20 Unternehmen vorgestellt, hunderte Buderus-Mitarbeiter kamen vorbei, ein erster neuer Arbeitsvertrag wurde noch vor Ort unterschrieben.
Viele Entlassungsanzeigen in Lahn-Dill
Doch laut Petra Kern ist der Arbeitsmarkt im Lahn-Dill-Kreis sei unter Druck: “Wir bekommen derzeit relativ viele Entlassungsanzeigen in der Arbeitsagentur,” die Schließung der Werke Continental und Buderus habe Auswirkungen auf Zulieferer.
Beschäftigungsabbau in 2026 befürchtet
Auch die Konjunkturumfrage der IHK Kassel-Marburg wie die Herbstumfrage von Hessenmetall zeigen in eine ähnliche Richtung: Fast 40 Prozent der Betriebe gehen von Beschäftigungsabbau im nächsten Jahr aus.
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