Buderus Edelstahl in Wetzlar: Aus für Stahlwerk und 470 Arbeitsplätze
Buderus Edelstahl in Wetzlar - Hessens einziges Stahlwerk soll schließen
Bittere Nachricht in Wetzlar: Das einzige und zugleich hochmoderne Stahlwerk Hessens Buderus Edelstahl, soll schließen. Das habe die Geschäftsführung der Besitzerfirma, der Münchener Beteiligungsgesellschaft Mutares, den Mitarbeitern heute auf einer Belegschaftsversammlung mitgeteilt, erklärte die IG Metall auf FFH-Anfrage. Mutares hat diese Pläne aber noch nicht offiziell der Presse mitgeteilt.
Im Stahlwerk, in der Verwaltung, der Schmiede und weiteren Bereichen würden damit rund 470 Arbeitsplätze wegfallen, erfuhren die Belegschaft heute von der Geschäftsführung. Das teilte Stephen Mayer, Bevollmächtiger der IG-Metall im FFH-Gespräch mit.
Stahlwerk durch hohe Energiepreise nicht profitabel
Das eigentliche Stahlwerk mit seinem hochmodernen Elektroofen sei nach Einschätzung der Geschäftsführung wie auch der Gewerkschaften aufgrund der hohen Energiepreise nicht profitabel, so Mayer. Es sei günstiger, wenn es stillstehe. Hierfür gebe es auch keine Interessenten.
Gesenkschmiede bleibt bei Mutares
Die Gesenkschmiede werde Mutares behalten, hätten die Mitarbeiter auf der Versammlung erfahren. Hier werde offensichtlich auf Aufträge der Rüstungsindustrie gehofft. Die Georgsmarienhütte bei Osnabrück steige dagegen beim Walzwerk und beim Ausbildungswerk ein. Hier würden allerdings gerade erst die Verträge unterschrieben, sagte Stephen Mayer von der IG Metall Mittelhessen im FFH-Gespräch.
Ende Oktober ist Schluss im Stahlwerk
Schon Ende Oktober solle das Stahlwerk schließen. Deshalb würden Gespräche und Verhandlungen mit Betriebsrat und Gewerkschaften über notwendige Sozialpläne noch in dieser Woche beginnen. IG-Metaller Stephan Mayer sagt: "Das ist extrem bitter, alle sind geschockt, viele arbeiten sehr lange für Buderus Edelstahl. Wir müssen versuchen, in den Sozialverhandlungen gerade für die älteren Kollegen etwas zu tun. Vor allem weil der Arbeitsmarkt sich verschlechtert."
Noch 1150 Mitarbeiter bei Buderus Edelstahl Wetzlar
Bislang beschäftigt das traditionsreiche Unternehmen und zugleich Hessens letztes Stahlwerk rund 1150 Mitarbeiter in Wetzlar. Doch das Werk ist seit langem in einer wirtschaftlichen Schieflage und wechselte bereits mehrfach den Besitzer. Von Buderus ging es über Bosch und Voestalpine im Jahr 2024 dann in den Besitz der Münchener Beteiligungsgesellschaft Mutares. Mutares kündigte sofort Rückbau und Entscheidungen an.
Mitarbeiter geschockt und tieftraurig
Bereits im Sommer sickerte durch, dass es wohl lediglich für die Gesenkschmiede eine Zukunft geben könnte. Außerdem soll sich der Stahlkonzern Georgsmarienhütte bei Osnabrück für einzelne Unternehmensbereiche interessieren. Große Sorgen hatten dagegen von Anfang an die Mitarbeiter im Stahlwerk und in der Schmiede. Viele befürchteten ein Aus, das die Mitarbeiter vor das Nichts stellt.
Sorge vor Zerschlagung bewahrheitet sich
Kritiker befürchteten die Zerschlagung des Traditionsunternehmens. Dies scheint sich nun zu bewahrheiten.

