Sanierung der A49 bei Kassel: Ab 2. Mai Einbahnstraßen-Kreisverkehr
Sanierung der A49 bei Kassel - Ab 2. Mai nur Einbahnstraßen-Kreisverkehr
Die A49 bei Kassel wird ab heute für zwei Jahre zur Mega-Baustelle. Bis Ende 2024 soll die komplette Fahrbahn der Stadtautobahn saniert werden. Damit das so schnell wie möglich geht, werden die Autobahnen A49, A44 und A7 laut Autobahn GmbH in eine Art Einbahnstraßen-Kreisverkehr umfunktioniert.
"Das ist sicher eine etwas ungewöhnliche Verkehrsführung", sagt Bernhard Klöpfel, Außenstellenleiter der Autobahn GmbH im FFH-Gespräch. "Der große Vorteil ist aber, dass wir so die Sanierung in einem hohen Tempo durchführen können". Insgesamt werden in die Arbeiten auf einer Strecke von acht Kilometern rund 45 Millionen Euro investiert. Alle Fragen und Antworten gibt es hier.
Warum muss die A49 saniert werden?
Grund dafür ist der geplante Lückenschluss der A49 bis zur A5 bei Homberg (Ohm). Aktuell ist die A49 noch Sackgasse, endet in Schwalmstadt. Ende 2024 soll der Bau bis zur A5 fertig sein. Dann ist die A49 eine echte Alternative zur A7 für den Weg zwischen Nordhessen und dem Rhein-Main-Gebiet. Das heißt aber auch: Über den A49-Abschnitt bei Kassel (eine Art Stadtautobahn) rollt bald deutlich mehr Verkehr. Die Planer der Autobahn GmbH gehen aktuell von täglich rund 65.000 Autos auf der A49 aus, davon 6.460 LKW. Nach der Freigabe der A49 bis zur A5 dürfte die Zahl deutlich um über 25 Prozent auf 82.000 Autos steigen (davon 8.930 LKW).
Warum gibt es einen Autobahn-Kreisverkehr statt einer üblichen Baustellen-Verkehrsführung auf der A49?
Wichtigstes Argument dafür ist, laut Autobahn GmbH, der Faktor Zeit. Nur so sei es möglich, die A49 bis zum Lückenschluss zur A5 Ende 2024 zu ertüchtigen. Hätte man Fahrspuren in beiden Richtungen während der Sanierung geöffnet, hätte das Projekt wohl sechs anstatt zwei Jahre gedauert. Zudem ist die A49 bei Kassel vergleichsweise schmal. So könnten nicht jeweils zwei Fahrbahnen während der Bauzeit pro Richtung freigegeben werden. Mit der Einbahnstraßen-Regelung jetzt gibt es drei Spuren - dafür aber eben nur in eine Richtung.
Wie funktioniert der Einbahn-Straßen-Kreisverkehr auf der A49 genau?
Ab dem 2. Mai geht es auf den Autobahnen A49 und A44 südlich von Kassel nur in eine Richtung - gegen den Uhrzeigersinn. Anschließend geht es im nächsten Bauabschnitt dann andersrum - also mit dem Uhrzeigersinn. Wer also ab 2. Mai in Kassel-Niederzwehren auf die A49 auffährt und zur benachbarten Ausfahrt Auestadion möchte, kann nicht mehr die zwei Kilometer Richtung Osten fahren. Er muss stattdessen über das Autobahn-Kreuz Kassel-West auf die A44 und dann über das Dreieck Kassel-Süd auf die A7 und dann über das Kreuz Kassel-Mitte wieder auf die A49 und erreicht so nach insgesamt rund 14 Kilometern das selbe Ziel. Die A7 bleibt die ganze Zeit über in beiden Richtungen befahrbar.
Wie kommt man im Stadtgebiet über die Fulda?
Die wichtige Fuldaquerung der A49 bleibt auch während der Sanierung erhalten. Die Verbindung zwischen den A49 Anschlussstellen Auestadion und Waldau bleibt entgegen dem Einbahnverkehr möglich, so die Autobahn GmbH. Man kann also am Auestadion auffahren und in Waldau wieder abfahren. Das geht aber nicht in den Sommerferien. Zwischen Ende Juli und Ende August wird die Brücke saniert. Dann fällt also auch diese Verbindung weg.
Was bedeutet die Mega-Baustelle auf der A49 für den ÖPNV?
Sollte es zu Staus auf städtischen Straßen kommen, wären davon natürlich auch Straßenbahnen und Busse betroffen. "Wenn der Bus im Stau steckt, hat das natürlich auch Auswirkungen", so Ortsvorsteher Böttger. Darüber hinaus müssen sich alle umstellen, die die Buslinien 50 von Baunatal nach Kassel und die Linie 500 von Bad Wildungen nach Kassel nutzen. So fährt etwa die 500 von Dissen über die A44 direkt zum Bahnhof Wilhelmshöhe. Die innerstädtischen Haltestellen in Kassel fallen damit für Pendler weg. Sie müssen also mitunter mit längeren Fahrtzeiten rechnen. Mehr Infos dazu gibt es hier.
Das große Verkehrschaos bleibt aus
Anwohner in den einzelnen Stadtteilen, wie Kassel-Niederzwehren, hatten befürchtet, dass auch der Fernverkehr, der nicht ortskundig ist, die Straßen verstopfen. Doch diese Probleme sind bislang ausgeblieben. "Es war deutlich voller, also sonst und man sollte sich 10-15 Minuten mehr Zeit einplanen, aber der Kollaps ist ausgeblieben," sagt Niederzwehrens Ortsvorsteher Harald Böttger im FFH-Gespräch.
Wird der Lärmschutz durch die Sanierung auch besser?
Wahrscheinlich ein bisschen. Der neue Asphalt, der mit der Sanierung auf die Autobahn kommt, wird etwas leiser sein, so Bernhard Klöpfel von der Autobahn GmbH. Neue Lärmschutzwände seien aber nicht geplant. Wenn der Verkehr dann von der A49 bis zur A5 rollt, werde man die Verkehrsverlagerung und die Auswirkungen aber genau beobachten. "Wir werden dann auch Messungen durchführen und darauf aufbauend Konzepte entwickeln, wie wir damit umgehen werden."
Aktuelle Verkehrsinfos, auch zur Lage auf der A49, gibt es jederzeit hier.
Alles was ihr für euren Tag wissen müsst:
Die Nachrichten des Tages schnell und kompakt jeden Morgen direkt von unserem Newsdesk auf euer Smartphone. Abonniert jetzt unseren WhatsApp-Channel – natürlich kostenlos.