Neues Stück Autobahn: A49-Abschnitt nach Schwalmstadt freigegeben

Hessen hat nun offiziell ein neues Stück Autobahn bekommen. Der neue rund zwölf Kilometer lange und 250 Millionen Euro teure Abschnitt zwischen Neuental und Schwalmstadt der umstrittenen A49 ist seit dem Mittag für Autofahrer freigegeben.

"Wir haben Jahrzehnte auf diesen Anschluss gewartet", sagt Schwalmstadts Bürgermeister Stefan Pinhard. Die Menschen in der Region hoffen nicht nur auf eine bessere Anbindung ans Verkehrsnetz, sondern auch auf weniger Brummis in den Orten. Die Verkehrsfreigabe sei ein "wichtiges Signal" für alle Anwohner der stark befahrenen Bundesstraße 3, die jetzt deutlich entlastet würden, so Windfried Becker, Landrat des Schwalm-Eder-Kreises. Er erhofft sich zudem Impulse für die Wirtschaft.

"Hoffe auf bessere Anbindung an die Welt"

"Ich hoffe, dass die A49 eine bessere Anbindung an die Welt bedeutet", sagt Dominikus Pohl, Geschäftsführer der Horn & Bauer Group in Schwalmstadt im FFH-Gespräch. Das Familienunternehmen mit 400 Mitarbeitern ist Spezialist für Folientechnik für die Autoindustrie, aber auch für Lebensmittel-Verpackungen, etwa für Nudeln oder Mozzarella. Kürzere Wege durch die A49 und die künftig geplante Anbindung an die A5 würden auch geringere Kosten für die Unternehmen in der Region bedeuten, so Pohl. Eine bessere Alternative gebe es nicht. Früher hatte das Unternehmen einen Gleisanschluss, der sei aber vor einigen Jahrzehnten geschlossen worden. "Der einzige Weg ist derzeit die Straße - was anderes gibt es momentan nicht."

Umweltaktivist: Autobahn sorgt für noch mehr Autos

Umweltaktivisten wie Jörg Bergstedt hingegen kritisieren das Projekt: Neue Autobahnen würden nicht nur die Umwelt zerstören, sondern auch mehr Verkehr erzeugen. "In jeder Stadt, die über die A49 erreichbar ist, wird der Druck von Autos größer - in jedem Ort werden wir merken, dass es immer schlimmer wird", sagt er im FFH-Interview. Stattdessen müsste der Transport auf der Schiene ausgebaut werden.

Heftiger Protest gegen Autobahnbau

Vor zwei Jahren hatte es heftigen Protest gegen Waldrodungen für die A49 in Mittelhessen gegeben. Dutzende Hektar Wald unter anderem im Dannenröder Forst mussten für den Bau abgeholzt werden.

Seit 2011 wird Teilstück gebaut

Die ersten Bauarbeiten für das nun fertig gestellte Teilstück mit vier Talbrücken und einem knapp 900 Meter langen Tunnel begannen nach Angaben der zuständigen Autobahngesellschaft des Bundes im Jahr 2011. In zwei Jahren soll die Autobahn dann komplett fertig sein und von Kassel bis zur A5 bei Homberg (Ohm) führen.