Christkindwiegen in Korbach: Uralte Tradition soll Welterbe werden
Christkindwiegen in Korbach - Uralte Tradition soll Welterbe werden
Diese Weihnachtstradition könnte bald UNESCO-Weltkulturerbe werden: das Christkindwiegen in Korbach (Waldeck-Frankenberg). Einen entsprechenden Antrag haben die Weihnachtsfreunde in Korbach gestellt, sie organisieren das Christkindwiegen.
Seit etwa 500 Jahren gehen Männer in Korbach an Weihnachten 264 Stufen rauf auf die Kilianskirche. Mit dabei haben sie Laternen. Oben angekommen werden diese dann an der Brüstung hin und her geschwenkt - damit soll dem Christkind symbolisch eine Wiege bereitet werden. Zudem werden noch in alle vier Himmelsrichtungen Choräle gesungen. "Das passiert nur zweimal im Jahr. Einmal am Heiligabend um 20 Uhr und einmal am ersten Weihnachtstag morgens um 7 Uhr", sagt Thomas Kuhnhenn, Sprecher der Weihnachtsfreunde in Korbach, im FFH-Interview.
Christkindwiegen soll die Pest aus Korbach vertrieben haben
Und wie kam es zu dieser Tradition? "Man sagt ursprünglich, dass damals mit diesem Brauchtum die Pest aus Korbach vertrieben wurde", so Thomas Kuhnhenn. Angeblich sei danach nie wieder eine Pest nach Korbach gekommen. "Ob das natürlich genauso stimmt, weiß man nicht, aber es ist eine schöne Sage, die gut klingt."
"Wollen diese Tradition in die Welt tragen"
Martin Krzyzan von den Weihnachtsfreunden hat sich lange mit der Tradition des Christkindwiegens beschäftigt und vor kurzem einen entsprechenden Welterbe-Antrag eingereicht. "Wir wollen diese Tradition noch mehr in die Welt tragen", sagt er zu Begründung. Der Antrag muss jetzt erstmal quasi den hessischen Vorentscheid bestehen – klappt das, muss noch die UNESCO grünes Licht geben. Das könnte aber noch über ein Jahr dauern.