2 Verletzte und Milch-Chaos - Güterzug kracht bei Hedemünden in LKW
Bei Hedemünden ist ein Güterzug in einen Lastwagen gekracht. Zwei Personen wurden laut Bundespolizei verletzt ins Krankenhaus gebracht. Nach den ersten Ermittlungen hätte der LKW wohl gar nicht auf der Strecke unterwegs sein dürfen.
Zu dem Unfall kam es nach bisherigen Informationen, weil der mit zwölf Tonnen Milch- und Käseprodukten beladene Sattelzug hinter dem Bahnübergang eine scharfe Linkskurve fahren wollte und sich festgefahren hat. Eigentlich hätte er laut Polizei wegen eines “Durchfahrt verboten”-Schildes aber gar nicht auf der Straße unterwegs sein dürfen.
Milch- und Käseprodukte auf Straße verteilt
Ein herannahender Güterzug habe den Auflieger trotz Notbremsung mit rund 90 Kilometern pro Stunde dann erfasst und zerrissen. Erst nach dem Zusammenprall sei die Lokomotive zum Stehen gekommen, sagte ein Sprecher der Polizei. Der Laster war mit zwölf Tonnen Milch- und Käseprodukten beladen. Teile davon verteilten sich auf der Straße. Die Polizei schätzt den Schaden zunächst auf etwa 200.000 Euro.
Verletzte und medizinische Versorgung
Der Fahrer des Lastwagens konnte sich noch in Sicherheit bringen. "Als der Lastwagenfahrer das rote Licht und die sich schließenden Schranken bemerkte, hat er sein Fahrzeug verlassen - und damit vermutlich Schlimmeres verhindert", sagte der Polizeisprecher. Trotzdem kamen der LKW-Fahrer und der 51 Jahre alte Lokführer verletzt ins Krankenhaus.
LKW durfte eigentlich nicht auf Straße unterwegs sein
Laut Polizei handelt es sich um eine nur für landwirtschaftliche Fahrzeuge freigegebene Einbahnstraße. Der Lastwagenfahrer habe das vermutlich übersehen und sei dann in einer scharfen Linkskurve direkt nach dem Bahnübergang nicht weitergekommen, teilte die Polizei mit.
Sperrung und Auswirkungen
Die Bahnstrecke ist derzeit gesperrt, eine Dauer für die Sperrung steht noch nicht fest. Ein Bahnsprecher sagt auf FFH-Nachfrage, dass der Fernverkehr nicht betroffen ist. Im Regionalverkehr gibt es jedoch Störungen. Betroffen sind Züge der Linien RB83 zwischen Göttingen und Kassel sowie RE2 und RE9 zwischen Thüringen und Kassel. Zwischen Eichenberg und Hann. Münden wurde ein Ersatzverkehr eingerichtet. Wann genau die Strecke wieder freigegeben wird, war zunächst nicht bekannt. RE9-Betreiber Abellio geht von Einschränkungen bis 22.00 Uhr aus.