"Steht in keinem Verhältnis" - Windrad-Anlieferung in Breuna macht Ärger
In Breuna gibt's gerade Ärger um die geplante Anlieferung von Windrädern. Die sollen beim Rastplatz Schoren an der A44 aufgestellt werden. Während Teile über eine Behelfsausfahrt direkt vom Parkplatz transportiert werden dürfen, muss der Rest einen etwa 20 Kilometer langen Umweg nehmen.
Während die 15 Rotorblätter Ende des Monats direkt vom Rastplatz über eine Behelfsausfahrt transportiert werden dürfen, muss der Rest - also jeweils die Turmteile - einen rund 20 Kilometer langen Umweg nehmen. Unverständlich, findet Bürgermeister Jens Wiegand im FFH-Interview.
“Der Aufwand ist sehr hoch”
Damit die Schwertransporte, die den Umweg etwa über Warburg nehmen müssen, durchkommen, müssen laut Wiegand Verkehrsinseln gesichert werden, Straßenlampen ab- und wohl auch Fußgängerampeln zurückgebaut werden für die Zeit. “Der Aufwand ist sehr hoch, um diese Umleitungsstrecke hinzubekommen.”
“Faktische Zwangslage” nur für Rotorblätter nachgewiesen
Die zuständige Autobahn GmbH sagt auf FFH-Anfrage: “Direkte Zufahrten sind nur im Falle einer faktischen Zwangslage erlaubnisfähig. [ ] Diese faktische Zwangslage wurde für die Transporte der Rotorblätter aufgrund der Gesamtlänge von 83 Metern nachgewiesen." Das heißt: Die Rotorblätter können über die Ortschaften nicht transportiert werden, benötigen also die Behelfsausfahrt. Da die anderen Teile aber über Warburg transportiert werden können, gilt für sie die Genehmigung nicht.
Jeder Schwertransport blockiert LKW-Stellplätze auf dem Rastplatz
Ein weiteres Problem laut Autobahn GmbH: Jeder Schwerlasttransport, der über die Behelfsabfahrt fahren soll, blockiert einen Großteil der LKW-Stellplätze. “Da die Parkplatzsituation für LKW auf Rastanlagen derzeit stark angespannt ist, müssen Voll- oder Teilsperrungen auf ein absolut erforderliches Mindestmaß reduziert werden.” Verkehrsteilnehmer müssten länger nach Parkplätzen für ihre Ruhepausen suchen oder würden sich illegal auf Zufahrten oder Auffahrten von Rastplätzen stellen.
“Das ist kein Argument”
Der Parkplatz sei vor drei Jahren komplett saniert worden und war ein Dreiviertel Jahr nicht nutzbar - “und die LKW-Fahrer sind trotzdem zurecht gekommen, also das ist kein Argument”, so Bürgermeister Wiegand. Die zusätzliche Anlieferung der anderen Teile würde seiner Meinung nach für etwa 20 Nächte 4 LKW-Stellplätze beanspruchen.
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