Auch Bad Hersfelder Standorte - Verdi ruft bei Amazon zum Streik auf
Die Gewerkschaft Verdi hat Beschäftigte von Amazon an mehreren Standorten zum Streik aufgerufen - unter anderem sollen die beiden Standorte in Bad Hersfeld betroffen sein.
Der Ausstand soll nach Angaben von Verdi in der Nacht zu Montag (11. Juli) beginnen. Ein geplantes Ende der Aktion nannte Verdi nicht.
Amazon geht nicht von Auswirkungen für Kunden aus
Die Gewerkschaft fordert von Amazon die Anerkennung des Flächtentarifvertrags für den Einzel- und Versandhandel sowie den Abschluss eines Tarifvertrags. Amazon erwartet durch die Arbeitsniederlegungen keine Auswirkungen auf die Kunden, wie das Unternehmen mitteilte.
Streiks in sieben Amazon-Verteilzentren geplant
Der Streikaufruf gilt für insgesamt sieben Verteilzentren in Graben bei Augsburg, Leipzig, Koblenz, Rheinberg, Werne und an zwei Standorten in Bad Hersfeld. Auch an anderen Standorten plant Verdi nach eigenen Angaben Aktionen. Anlass für den Streik ist nach Gewerkschaftsangaben Amazons Rabattaktion "Prime Day", die am Dienstag (12. Juli) beginnt.
Amazon: Zahlen bereits Mindestlohn
Das Unternehmen verwies in seiner Stellungnahme darauf, dass alle Mitarbeitenden bei Amazon mindestens 12 Euro pro Stunde verdienen, im Herbst soll der Mindestverdienst auf 12,50 Euro pro Stunde steigen. Nach 24 Monaten liege der durchschnittliche Verdienst von Amazon-Mitarbeitern bei rund 2.750 Euro brutto pro Monat.
Verdi fordert auch Weihnachts- und Urlaubsgeld
Tatsächlich habe Amazon die Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro pro Stunde vorweggenommen, hieß es auch von Verdi. Durch den Verzicht auf Sonderzahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld und längere Arbeitszeiten blieben die tatsächlichen Einkommen der Beschäftigten jedoch oft unter denen von Kolleginnen und Kollegen in vergleichbaren Unternehmen. In Bad Hersfeld hatte Verdi bereits vor wenigen Tagen zum Streik aufgerufen - unter dem Motto „Steigende Preise erfordern steigende Löhne“.