Baustellen in Hessen im Visier: Hundert Zollfahnder im Einsatz
Baustellen im Visier - Hundert Zollfahnder im Einsatz
Rund 100 Zollbeamte haben wieder Baustellen in Ost-, Mittel- und Nordhessen durchsucht. Ihr Fokus: Schwarzarbeit, illegaler Aufenthalt und Scheinselbstständigkeit.
Die Beamten haben mehrere Männer vorläufig festgenommen. Insgesamt wurden 23 Verfahren eingeleitet.
Mehrere Festnahmen
Für sechs Männer im Alter von 40 bis 66 Jahren (1 Serbe, 4 Mazedonier, 1 Ukrainer) endete die Arbeit auf Baustellen in Neuhof und Fulda mit ihrer vorläufigen Festnahme und einem Strafverfahren wegen Verdachts des illegalen Aufenthaltes. Bei drei Moldawiern stellten Spezialisten für Dokumentenprüfung des Polizeipräsidiums Osthessen gefälschte rumänische Pässe fest. Auch auf einer Baustelle in Butzbach wurde ein 53-jähriger Ukrainer vorläufig festgenommen. Der Monteur arbeitete ohne gültigen Aufenthaltstitel. Die Ausländerbehörden wurden eingeschaltet.
Scheinselbständigkeit
Auf der gleichen Baustelle gab es nach Angaben des Hauptzollamts bei 17 slowakischen Arbeitern Indizien für eine Scheinselbständigkeit. Die Männer gaben demnach an, als selbständige Monteure auf der Baustelle zu arbeiten. Die Zöllner zweifeln daran. "Wir werden das eingehend überprüfen", so Michael Bender vom Gießener Zoll. Über diese Fälle hinaus besteht bei fünf Arbeitern der Verdacht, dass der Mindestlohn nicht gezahlt wird. Zwei Arbeiter waren nicht zur Sozialversicherung angemeldet.
2024: 18 Millionen Euro Schaden
Das Hauptzollamt Gießen ermittelte alleine im letzten Jahr gegen mehrere Firmen der Baubranche wegen des Verdachts der Vorenthaltung von Sozialabgaben in Millionenhöhe. Insgesamt führte dies zur Aufdeckung von Schäden für die Sozial- und Steuerkassen in Höhe von mehr als 18 Millionen Euro.

