Busfahrer soll in Osthessen Minderjährige missbraucht haben
Prozessauftakt in Fulda - Missbrauchsvorwürfe gegen Busfahrer
Er soll über mehrere Jahre drei Kinder, bzw. Jugendliche mehrfach sexuell missbraucht und vergewaltigt haben.
Ab heute steht ein Busfahrer deshalb in Fulda vor Gericht. Zu den Taten kam es laut Anklage in Bad Hersfeld und Ludwigsau. Und das über einen langen Zeitraum: Von Ende 2021 bis Herbst 2024.Seit Februar sitzt der Mann in Untersuchungshaft.
Vertrauen erschlichen
Laut Anklage freundet sich der 50-Jährige unabhängig voneinander mit zwei Jungs und einem Mädchen an, sie sind zur Tatzeit 13 bis 16 Jahre alt. Im Prozess sagte der Angeklagte aus, bei den Kindern und Jugendlichen sehr beliebt gewesen zu sein. Teils seien Jugendliche nachmittags einfach so mit ihm im Linienbus mitgefahren, um bei ihm zu sein. Sie seien auch bei ihm zuhause gewesen und hätten ihn bei Arbeiten an seinem Haus unterstützt. Die Kinder, an denen er sich laut Anklage vergangen hat, stammten seinen Schilderungen zufolge aus schwierigen Verhältnissen, er sei für sie da gewesen. Man sei sich näher gekommen, bis es schließlich zu sexuellen Handlungen gekommen sei Nach seiner Aussage aber einvernehmlich. Die Anklage hört sich allerdings anders an. Bei der Verlesung der Anklageschrift war unter anderem die Rede von blauen Flecken und Festhalten.
"Es war falsch"
Immer wieder äußerte der Angeklagte zum Prozessauftakt Unverständnis über sein eigenes Handeln. Er könne sich nicht erklären, wie es soweit kommen konnte. Er berichtete von einer Testosteron-Therapie, der er sich im Tatzeitraum unterzogen hatte. Ein Gutachten soll nun klären, inwieweit diese Therapie seine Fähigkeit, sich selbst zu steuern, beeinflusst haben könnte.
Die Taten
Die Anklage wirft dem Mann 46 Taten vor. Diese hohe Zahl weist der 50-Jährige aber zurück. Es sei mit zwei männlichen Jugendlichen mehrfach zu sexuellem Kontakt bis hin zu Geschlechtsverkehr gekommen, aber nicht so oft wie in der Anklage angegeben. Bei dem dritten Opfer handle es sich um ein Mädchen. Dieses habe Probleme mit ihrem Körper gehabt und er habe ihr zeigen wollen, dass nichts dabei sei, sich selbst zu berühren. Sie habe er angefasst, auch im Intimbereich, aber es sei zu keinen weiteren sexuellen Handlungen gekommen.
Im August geht der Prozess weiter. Dann werden die Opfer selbst angehört und auch Gutachter.


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