Überraschung in Großenlüder - Bürgermeister Fritzsch tritt aus SPD aus
Großenlüders Bürgermeister Florian Fritzsch hat seinen Austritt aus der SPD erklärt. „Dieser Schritt ist mir nicht leicht gefallen, da ich über zwei Jahrzehnte in der Partei aktiv war und viele prägende Erfahrungen sammeln durfte. Dennoch habe ich mich entschieden, meine Parteimitgliedschaft zu beenden, um mein Amt als Bürgermeister vollkommen unabhängig ausüben zu können“, so Fritzsch.
Er betont ausdrücklich, dass sich seine Entscheidung nicht gegen die SPD-Fraktion in der Gemeindevertretung richtet: „Mit den Kolleginnen und Kollegen verbindet mich eine konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit. In vielen Themen teilen wir gemeinsame inhaltliche Positionen. Für dieses Miteinander bin ich sehr dankbar.“
Inhaltliche Differenzen
Die Gründe für den Austritt lägen vielmehr in inhaltlichen Differenzen mit der derzeitigen Spitze des SPD-Ortsvereins, heißt es in einer Pressemitteilung. „Wir haben über Jahre hinweg in der Gemeinde zu komplexen Themen wie den Straßenbeiträgen oder der Entwicklung des Steinbruchs der Zement- und Kalkwerke Otterbein intensive Diskussionen geführt und Kompromisse gefunden.
Diese Ergebnisse werden vom Ortsvereinsvorstand nun pauschal infrage gestellt oder gänzlich abgelehnt. Auch beim Thema Grundsteuer vertritt der Ortsverein eine Position, die sich nicht an den realen Gegebenheiten orientiert. Ich hingegen stehe für eine faktenbasierte Auseinandersetzung auf dem Boden der rechtlichen Rahmenbedingungen – nicht für populistische Strömungen, die kurzfristig Beifall bringen, aber langfristig unserer Gemeinde schaden.“
Werte bleiben
Gleichzeitig unterstreicht Fritzsch, dass die Werte der Sozialdemokratie – Solidarität, Gerechtigkeit, ein friedfertiges und starkes Europa, der Einsatz gegen Verfassungsfeinde und rechtsextreme Umtriebe – weiterhin handlungsleitend für ihn bleiben: „Diese Werte prägen mich und sind auch in unserer Gemeinde jeden Tag spürbar – im Vereinsleben, im Ehrenamt und in der gegenseitigen Unterstützung.“
Als Bürgermeister sehe er sich in der Verantwortung, unvoreingenommen und ohne Einfluss von außen zu agieren: „Im Zentrum meines Handelns stehen unsere Gemeinde und die hier lebenden Menschen. Gemeinsam mit den gemeindlichen Gremien, den Vereinen, Institutionen, Gewerbetreibenden und mit der tatkräftigen Unterstützung der Gemeindeverwaltung möchte ich die aktuellen Herausforderungen meistern, unsere Gemeinde zukunftsfähig aufstellen und sie weiterhin lebens- und liebenswert gestalten.“


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