Die letzten Reifen rollen: Goodyear in Fulda schließt endgültig
Nach über 125 Jahren - Goodyear in Fulda schließt endgültig
Letzter Arbeitstag für die übrig gebliebenen rund 500 Beschäftigten bei der “Gummi” in Fulda: Goodyear schließt das Werk endgültig.
Von Goodyear heißt es in einer Stellungnahme gegenüber HIT RADIO FFH: “Wir möchten uns bei allen Mitarbeitern und all jenen bedanken, die im Laufe der Jahre zum Werk in Fulda beigetragen haben. Ihr Engagement und ihr Einsatz waren ein wichtiger Teil seiner Geschichte.”
125 Jahre Industriegeschichte
Wo seit Jahrzehnten Tausende Beschäftigte gearbeitet haben, verstummen die Maschinen jetzt. Damit endet ein 125-jähriges Stück Industriegeschichte in Fulda. Goodyear begründet die Werksschließung mit Überkapazitäten in Europa und einem hohen Kostendruck. Der Schritt reiht sich in eine Serie von Stellenstreichungen ein: Schon 2019 hatte der Konzern in Hanau rund 600 Arbeitsplätze abgebaut. Auch im brandenburgischen Fürstenwalde will Goodyear schrittweise bis Ende 2027 die Reifenproduktion einstellen.
“Das macht einen traurig”
“Es ist ein heftiger Einschnitt, wenn so viele Menschen in so kurzer Zeit ihren Arbeitsplatz verlieren. Das gilt für die gesamte Region”, sagt Anne Weinschenk, Leiterin des Bezirks Mittelhessen der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE), der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf den Standort Fulda. “Wo früher über tausend Leute gearbeitet haben, ist jetzt alles weg. Das macht einen traurig.”
Gespräche über Zukunft des Werkgeländes dauern an
Was genau mit dem Areal der “Gummi”, wie das Reifenwerk von den Fuldaern genannt wird, ist unklar. “Im Oktober wird mit der Demontage der Produktionsanlagen begonnen werden", sagte ein Goodyear-Sprecher. Diese Arbeiten werden voraussichtlich bis Ende März 2026 abgeschlossen sein. ”Zum jetzigen Zeitpunkt können wir keine Aussagen zur Zukunft des Werksgeländes machen, da die Gespräche hierzu noch andauern."

