Batterien-Ärger in Frankfurt - 5 Brände in Abfallanlagen in 6 Monaten
Batterien-Ärger in Frankfurt: Allein im vergangenen halben Jahr gab es fünf Brände in den Abfallanlagen – darunter ein richtig schwerer mit Millionenschaden. Und das weil Bürger ihren Müll nicht richtig entsorgen.
Viele entsorgen ihren Elektro-Müll nicht richtig. Genauer gesagt: Die Geräte und Gegenstände, in denen Lithium-Ionen-Akkus verbaut sind. Das sind neben Handys, Kameras und Werkzeugen zum Beispiel auch Kinderschuhe mit eingebauten LEDs und Glückwunschkarten, die in bunten Farben blinken.
Kleine Batterien können großen Schaden anrichten
Ganz kleine Batterien können schon einen großen Schaden anrichten, warnt Stefan Röttele, Pressesprecher des städtischen Müllentsorgers FES, am FFH-Mikro: „Spätestens durch einen Schredder im Eingangsbereich der Anlage kommt es dazu, dass ein Akku deformiert oder ganz zerstört wird. Dann reagieren die Inhaltsstoffe miteinander und das kann zu einem Brand führen.“ Lithium-Brände sind besonders gefährlich, weil sie sich sehr schnell ausbreiten und es große Wassermengen braucht, um sie zu löschen (ein Video dazu).
Gesamtwirtschaftliche Folgen
Drei FES-Mitarbeiter mussten, im Zuge von Löscharbeiten, wegen einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus. Die Altpapiersortieranlage im Frankfurter Osthafen ist noch bis ins Frühjahr 2023 lahmgelegt. Neben dem Millionenschaden haben die Brände auch gesamtwirtschaftliche Folgen, da Altpapier ein Rohstoff ist.
FES appelliert an die Bürger
Weil seit einigen Jahren immer mehr Lithium-Akkus verbaut werden, steigt die Gefahr. Deshalb appelliert die FES an die Bürger: Den Müll bitte richtig entsorgen. Zum Beispiel: An den sechs Wertstoffhöfen in Frankfurt oder ganz einfach im Supermarkt. Jeder der Batterien verkauft, muss nämlich auch alte zurücknehmen. Die FES investiert unterdessen zudem in den Brandschutz und schult ihre Mitarbeiter.
Nicht im Hausmüll entsorgen
Kleine Batterien und Akkus dürfen nicht in den Hausmüll oder in den Wertstofftonnen entsorgt werden. Große Akkus aus E-Bikes oder E-Autos sind sogenannte Industrieakkumulatoren. Sie müssen beim Händler zurückgegeben werden.
Auch deutschlandweit ein großes Problem
Auch deutschlandweit sind Brände in Abfallanlagen ein großes Problem: Fast im Wochentakt brennen in Deutschland verschiedene Entsorgungsanlagen, regional zuletzt in Büttelborn in Südhessen. Seit 2020 gibt es deshalb die bundesweite Kampagne "Brennpunkt: Batterie" vom Bund der Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE).