In einem kleinen Kasten ist der Laser verbaut, der den Füllstand des Mülleimers misst.
/
Mit einer neu entwickelten Technik kann ein Laser registrieren, wie voll eine Mülltonne ist. In Zukunft soll das überlaufende Mülleimer vermeiden, so das Stadtbild verschönern und auch die Abläufe der Müllabfuhr verbessern.
Revolutionierung der Müllentsorgung
In Frankfurt sind bereits 20 Mülltonnen mit dieser Technik ausgestattet. Das herstellende Startup ist Möbus Digital Solutions aus Riedstadt in Südhessen. In Zusammenarbeit mit der Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES) sollen die ausgestatteten Mülleimer in Frankfurt bald auf 200 erhöht werden. Ziel ist, die Müllentsorgung zu revolutionieren und nachhaltiger zu machen.
Jochen Schmitz vom Frankfurter Entsorgungsservice zu den Verbesserungen durch die Technik:
"Im Moment fahren wir in starren Routen, immer den gleichen Weg ab..."
Im Moment fahren wir einen starren Routen, immer den gleichen Weg ab. Wir kommen entweder zu spät oder zu früh. Also entweder sind wir zu spät dran, dann kühlt der Müll schon über, oder wir sind zu früh dran, dann ist der Mülleimer erst halb voll oder ein Viertel voll. Und genau das wollen wir optimieren. Wir wollen in Zukunft immer genau dann da sein, wenn es nötig ist.
In einem kleinen schwarzen Kästchen ist der Laser unscheinbar verbaut. Eingesetzt wird er in der Mülltonne unterhalb des Deckels, sodass er für den Bürger erstmal nicht sichtbar ist. Schaut man durch die Öffnungen von unten in die Tonne hinein, sieht man nur ein Teil des Kästchens und das Loch, durch den der Laser kommt, testet unsere Reporterin.
Startup-Gründer Chris Möbus zur Technik:
Der Füllstand des Mülleimers wird mit Laserstrahlen gemessen - für den Bürger aber nicht sichtbar!
Der Sensor misst mit Laserstrahlen in dem Behälter den Füllstand, im Endeffekt die Distanz zum Müll, und kann darüber errechnen, wie voll der Mülleimer ist, und schickt diese Daten dann über Funktechnologie an die Zentrale. Das ist völlig ungefährlich für den Menschen, der Mensch sieht es auch nicht mal, also alles unproblematisch und können da über 16 Messpunkte genau Details im Mülleimer sehen. Und mit diesen Daten können wir dann weiterarbeiten und mehrere Analysen auch fahren.
Durch die Laser-Technik sollen Container nicht mehr überfüllt sein und so weniger Müll rumliegen. Das macht die Stadt sauberer und hilft so auch dem Image der Stadt Frankfurt. Auch für die Bürger hat die Neuerung also etwas Positives. Außerdem sollen unnötige Fahrten der Müllabfuhr vermieden werden, weil die nur noch die tatsächlich vollen Tonnen anfahren müssen. Das spart Emissionen und Störungen für Menschen und Tiere.
FES sieht viele Vorteile
Ein weiterer Vorteil der Technik soll sein, dass immer Mülltonnen mit genügend Platz verfügbar sind. Das erklärt Jochen Schmitz vom Frankfurter Entsorgungsservice (FES) unserer Reporterin. In Zukunft sollen Bürger sogar online selbst einsehen können, wo sich der nächste freie Mülleimer befindet.
Jochen Schmitz von der FES
Es gibt viele Vorteile auch für die Frankfurter, wie er unserer Reporterin im Gespräch erklärt:
Zum einen, dass kein Müll mehr rumliegt, zum anderen werden wir dann durchaus in der Lage sein, auf der Homepage zum Beispiel oder auf einer Karte anzuzeigen, wo ein Glaskontainer ist, wo noch genug Platz drin ist. Also nicht, dass man eben da irgendwo hinkommt und stellt fest, es ist kein Platz mehr drin und mit irgendeinem großen Beutel Flaschen wieder abziehen muss.
Die Müllabfuhr weiß dann natürlich exakt, wo sie hinfahren muss, wenn sie weiß, welche Mülleimer voll sind. Dadurch fahren sie halt nicht zu Mülleimern, die eventuell gar nicht geleert werden müssen. Sie sparen Sprit, es spart CO2 und damit haben wir eine Lösung geschaffen, die sowohl der Abfallwirtschaft als auch den Bürgern vor Ort etwas bringt.
Die Brüder Chris und Dennis Möbus aus dem Kreis Groß-Gerau haben das Startup gegründet. Zuvor hatte es die Technik grundsätzlich zwar auch gegeben, war aber deutlich ungenauer. So wurde die Tonne beispielsweise als "voll" registriert, wenn ein Teil an nur einer Stelle bis unter den Deckel ragte. Mit der neueren Laser-Technik scannt ein Laserstrahl den Abstand des Deckels zu 16 verschiedenen Punkten. Dadurch entsteht ein sehr konkretes Bild des Müll-Füllstandes - mit einer 3D-Ansicht.
Schmitz (FES) am FFH-Mikro:
"Das mit der 3D-Ansicht ist ganz cool, weil wir dadurch ein besseres Bild kriegen."
Das mit dem 3D-Abbild, das ist ganz cool, weil wir dann ein besseres Bild dafür kriegen, wenn zum Beispiel im Glaskontainer nur eine Seite voll ist und auf der anderen Seite noch Platz ist. Dann wissen wir, es ist nicht so schlimm. Die helfen das am Ende des Tages für die Berechnung.