Herztod beim Sport: Wie KI-gestützte Herzvorsorge dies vermeiden hilft
Von Start-up aus Frankfurt - 3D-Herz-Check und KI gegen Tod beim Sport
Meldungen über tragische Herztodesfälle beim Sport – ob beim Triathlon, Marathon, Fußball oder Radsport – schockieren und verunsichern immer wieder. Eine neue Untersuchung namens “Cardisiographie” soll dabei helfen, Herzerkrankungen rechtzeitig zu erkennen - entwickelt von einem Start-up aus Frankfurt.
Diese Methode nutzt auch KI, um Herzerkrankungen aufzuspüren. Laut den Entwicklern hat die Cardisiographie eine viel höhere Genauigkeit als herkömmliche EKGs, insbesondere bei symptomfreien Patienten. Der plötzliche Herztod, eine seltene, aber schwerwiegende Komplikation beim Sport, könnte durch solche frühen Diagnosen vermieden werden.
Cardisiographie: Eine neue Technologie
Die Cardisiographie erkennt Herzprobleme, bevor Symptome auftreten, und arbeitet ähnlich wie ein EKG: Mit Hilfe von fünf Elektroden zeichnet sie elektrische Signale auf und liefert binnen Minuten eine Diagnose. KI hilft, diese Datenpunktmengen zu verarbeiten und bietet eine detaillierte Auswertung. Die Cardisiographie zeigt nach Angaben des Frankfurter Unternehmens eine Genauigkeit von rund 90 Prozent, während traditionelle Methoden oft nur 50 Prozent erreichten.
Bei etwa 700 Ärzten schon im Einsatz
Meik Baumeister, der CEO der Cardisio GmbH, ist ein Verfechter der Cardisiographie. Er erlitt mit 30 Jahren überraschend einen Herzinfarkt, obwohl er gesund lebte und keine Risikofaktoren hatte. Baumeisters Erfahrung habe ihn dazu inspiriert, die Cardisiographie zu entwickeln, die mittlerweile bereits von etwa 700 Ärzten in Deutschland angeboten wird. Man habe bereits über 300.000 Messungen durchgeführt.
Vorsorge rettet Leben
Etwa 65.000 Menschen sterben jährlich in Deutschland an einem plötzlichen Herztod. Frühzeitige Diagnosen könnten viele dieser Fälle verhindern. Experten betonen, dass regelmäßige Herzchecks die beste Vorsorge sind. Sogar scheinbar gesunde Personen wie Hobbysportler können unbemerkt von Herzkrankheiten betroffen sein.
Krankenkassen noch zurückhaltend
Allerdings: Bisher übernehmen die allermeisten gesetzlichen Krankenkassen die Kosten der Cardisiographie noch nicht. Die Kosten, die privat entstehen, seien vergleichbar mit einer professionellen Zahnreinigung, so die Cardisio GmbH. Die Bemühungen, diese Untersuchung in das System der gesetzlichen Krankenkassen zu integrieren, liefen, so eine Sprecherin, um sie mehr Menschen zugänglich zu machen.

