Gewalt im Amateurfußball - Die Fälle werden weniger, aber härter
In Nidderau wird auf einen Trainer eingetreten, in Dietzenbach ein Gegenspieler bewusstlos geschlagen - nur zwei von mehreren Negativ-Schlagzeilen zuletzt. Die Fälle von Gewalt auf den Amateurfußballplätzen werden weniger, aber brutaler. Das sagt jetzt der Hessische Fußball-Verband auf unsere Anfrage.
Vizepräsident Axel Poth startet im FFH-Interview mit der guten Nachricht: Insgesamt gibt es laut Statistik weniger Fälle von Gewalt und Spielabbrüchen. In der Saison 2023/24 seien 88 Partien wegen größerer Auseinandersetzungen abgebrochen worden, in der zurückliegenden Spielzeit waren es 63 - ein deutlicher Rückgang.
Hessenweites Thema
Aber: “Wenn’s mal kracht, dann leider richtig”, sagt Poth. Das unterstreichen Fälle wie der in Dietzenbach vor wenigen Wochen. Eine Problem-Region gebe es nicht, vielmehr sei es (mindestens) ein hessenweites Thema - in der Stadt, wie auf dem Land. “Der Fußball ist ein Spiegelbild der Gesellschaft”, betont der Vizepräsident.
Kooperation mit Generalstaatsanwaltschaft
Der Verband hat deshalb nach eigenen Angaben schon viele Maßnahmen ergriffen, unter anderem eine bundesweit einmalige Kooperation mit der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft - damit Schläger nicht nur eine Sperre, sondern auch eine Strafanzeige bekommen.