Brandstiftung in Lautertal - vier Jahre Haft für Feuerteufel
Vier Jahre Haft für 27-Jährigen - Netto-Supermarkt in Lautertal angezündet
Im November 2022 geht in Lautertal im Odenwald ein Supermarkt in Flammen auf. Schnell kommt die Polizei einem mutmaßlichen Brandstifter auf die Schliche. Ein ehemaliger Mitarbeiter soll die Netto-Filiale angezündet haben. Im heutigen Prozess wurde der Mann zu vier Jahren Haft verurteilt.
Er hatte kurz zuvor seine Kündigung von Netto bekommen - dass er aus Rache gehandelt hat, ließ sich beim Prozess allerdings nicht nachweisen. Das Gericht war sich allerdings sicher, dass der Mann bewusst gezündelt hat - wie auch schon in früheren Fällen. Die Staatsanwaltschaft hatte auf fünf Jahre Haft plädiert, die Verteidigung auf dreieinhalb Jahre.
Angeklagter geständig
Der Angeklagte gab die Taten zu, bestritt aber, dass er die beiden Netto-Supermärkte aus Rache anzünden wollte. FFH-Reporter Marc Wilhelm war beim Prozess am Darmstädter Landgericht vor Ort und beschreibt den 27-Jährigen als ruhig und zurückhaltend.
Voll schuldfähig
Auch wenn der Angeklagte "eine Affinität zu Feuer" eingeräumt hatte, hatte der Gutachter bei dem Mann keine Pyromanie oder andere psychische Störungen festgestellt.
Angeklagter wollte bei Freunden angeben
Der Angeklagte sagte vor Gericht, er habe an den Märkten Pfandflaschen-Säcke angesteckt, weil er im Freundeskreis angeben wollte. Er bereue, was passiert sei.
Feuer in Laudenbach und Lautertal gelegt
Laut Anklage ging es um doppelte Brandstiftung. Der Mann aus dem Kreis Bergstraße hatte laut Gericht zunächst nachts auf dem Gelände eines Netto-Markts in Laudenbach Pfandflaschen angezündet. Das Feuer wurde jedoch schnell entdeckt und auch gelöscht. Eine knappe Stunde später hatte der 27-Jährige dann auch in einer Filiale seines ehemaligen Arbeitgebers in Lautertal Leergut angezündet.
Nur noch Brand-Ruine in Lautertal
Hier breiteten sich die Flammen sehr schnell aus und zerstörten den Einkaufsmarkt bis auf die Grundmauern. Der Sachschaden ging in die Millionen. Laut Feuerwehr wurde bei den beiden Bränden niemand verletzt.