"Alarmstufe Gelb" in Hessen - Asiatische Hornisse bedroht unsere Bienen
In Hessen wird die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) zunehmend zur Sorge, insbesondere für Imkerinnen und Imker, da sie bekannt dafür ist, Honigbienen zu fressen.
Um die Auswirkungen dieser invasiven Art besser zu verstehen, hat der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen ein Projekt ins Leben gerufen, um mehr Daten über die Hornisse zu sammeln.
Asiatische Hornisse ist besonders schnell
Im Vergleich zu der europäischen Hornisse ist die invasive Art besonders flink und verfolgt ihr Ziel schonmal bis zu vier Meter, erzählt uns Brigitte Martin, die Wespen- und Hornissenberaterin vom Bund für Umwelt- und Naturschutz aus Darmstadt, im FFH-Gespräch. Man kann sie gut an ihrem Körper erkennen, der so aussieht, als ob die Hornisse einen gelb-schwarz gestreiften Ringelpullover tragen würde. Die heimische Hornissenart ist im Vergleich dazu rotbraun mit gezacktem, gelben Muster.
Meldepflicht bei Sichtung des Tiers
Wer eine asiatische Hornisse gesehen hat, ist dazu verpflichtet, diese beim Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie zu melden. Bei Unsicherheiten können zunächst Fotos an Experten, zum Beispiel den Bund für Umwelt und Naturschutz, gesendet werden.
Vorsicht bei Nestern
Für Menschen ist die asiatische Hornisse grundsätzlich keine Gefahr - außer man kommt zu nah an eins ihrer Nester, so Brigitte Martin. Im Frühling beginnen die Hornissen gerade mit dem Bau ihrer Nester in Bodennähe. Gerade in Rollladenkästen, Gartenmöbeln oder Hecken ist große Vorsicht geboten. Falls Sie ein Nest entdecken, sollten Sie erstmal Abstand gewinnen und anschließen Experten über die verschiedenen Portale kontaktieren. Nester sollten nur von Profis entfernt werden, sagt uns die Wespen- und Hornissenberaterin.
Unterwegs in warmen Gebieten Hessens
Die Asiatische Hornisse ist besonders in den wärmeren Regionen Hessens, zum Beispiel im Kreis Bergstraße in Südhessen, aber mittlerweile auch in großen Städten wie Frankfurt und Darmstadt, zu finden, so Brigitte Martin.
Bedrohung für Honigbienen
Die Präsenz der asiatischen Hornisse bereitet besonders in der Imkerei Unruhe, da sie ein potenzielles Risiko für Honigbienenvölker darstellt. Sie erbeuten Bienen, sowohl für ihre Larven als auch für sich selbst zum Fressen, so Martin. Um dieser Bedrohung entgegenzuwirken, werden verschiedene Ansätze verfolgt, darunter die Vernichtung von Hornissennestern und die Anpassung von Bienenstockeingängen, um ein Eindringen der Hornissen zu vermeiden.
Ausrottung unwahrscheinlich
Experten sehen es als unwahrscheinlich an, dass die Asiatische Hornisse in Deutschland ausgerottet werden kann, stattdessen wird an Wegen gearbeitet, mit der Art zusammenzuleben. Studien aus dem Ausland zeigen zwar die Präferenz der Hornisse für Honigbienen, jedoch bedeutet dies nicht zwangsläufig eine Gefahr für Wildbienen und andere Insekten, da die Asiatische Hornisse ein diverses Beutespektrum hat.
Schäden in Millionenhöhe bei Obst- und Weinbauern
Neben der Honigbiene ernährt sich die asiatische Hornisse auch gerne von Obst, wie zum Beispiel von Weintrauben. Das ist in Frankreich mittlerweile zu einem riesen Problem geworden: Wein- und Obstbauern haben aufgrund von angefressenem Obst Schäden in Millionenhöhe. Das könnte uns in Hessen bald auch so gehen, wenn keine Lösung für den Umgang mit der asiatischen Hornisse gefunden wird.