Trotz Marktplatz-Verbot für AfD - Demo gegen Islamismus in Mannheim
Nach der tödlichen Messerattacke in Mannheim scheitert die AfD mit dem Versuch, am Tatort zu demonstrieren. Ihrer Kundgebung an einem anderen Ort stellen sich viele entgegen.
Mehrere hundert Menschen haben bei einer Kundgebung der AfD in Mannheim gegen Islamismus demonstriert. Nach dem Verbot auf dem Marktplatz zu demonstrieren, war die Partei auf den Paradeplatz in Mannheim ausgewichen.
700 Teilnehmer bei AfD-Demo
Die Polizei sprach am Freitag von etwa 700 Teilnehmern der Veranstaltung, die nach einer tödlichen Messerattacke auf dem Marktplatz in Mannheim angemeldet worden war. Mehrere Redner forderten, "Messergewalt" dürfe in Deutschland "nicht zur Normalität werden". Der politische Islam sei "die größte Gefahr für unsere Sicherheit". Bei der Kundgebung waren neben Deutschland-Fahnen auch Banner mit Aufschriften wie "Remigration jetzt" und "Macht die Grenzen dicht" zu sehen.
Rund 3.000 Gegendemonstranten
Der AfD-Kundgebung stellten sich nach Polizeiangaben rund 3300 Gegendemonstranten entgegen. Sie waren zum Teil von einer Kundgebung auf dem Alten Messplatz zum Paradeplatz gekommen. Beide Gruppen riefen sich Sprechchöre wie "AfD, AfD" einerseits und "Nazis raus" andererseits zu. Ein starkes Polizeiaufgebot trennte die Demonstranten.
Verwaltungsgerichtshof bestätigt Demo-Verbot auf dem Markplatz
Die AfD wollte ursprünglich auf dem Marktplatz demonstrieren - der Verwaltungsgerichtshof (VGH) Baden-Württemberg gab aber einer Beschwerde der Stadt Mannheim gegen eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Karlsruhe statt, das zuvor grünes Licht für eine AfD-Kundgebung am Tatort gegeben hatte. So musste die Partei auf den Paradeplatz umziehen.
Afghane hatte Polizisten erstochen
Eine Woche zuvor hatte ein 25-jähriger Afghane fünf Teilnehmer einer Kundgebung der islamkritischen Bewegung Pax Europa sowie einen Polizisten mit einem Messer verletzt. Der 29 Jahre alte Beamte Rouven Laur erlag später seinen Verletzungen.
Schweigeminuten in Mannheim
Vor der Demo war der Freitag in Mannheim dem Gedenken an Rouven Laur gewidmet - samt Schweigeminute, Kranzniederlegung und Kundgebungen. Viele Politiker waren dafür extra nach Mannheim gereist, unter ihnen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
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