Hülsenfrucht mit Zukunft - Kichererbse wird heimisch in Südhessen
Das neue Zuhause der Kichererbse ist bei uns in Hessen. Ursprünglich aus der Türkei, jetzt auf dem Hof von Familie Ochsenschläger in Biblis. Und noch weitere Landwirte ziehen mit.
Seit 2024 läuft in Südhessen ein Projekt zum Anbau von Kichererbsen. Der landwirtschaftliche Familienbetrieb von Dagmar und Siegbert Ochsenschläger aus Biblis zeigt jetzt, dass die Kichererbse in Hessen ein neues Zuhause gefunden hat.
„Die Kichererbse hat Zukunft“
Familie Ochsenschläger hatte bereits vor vier Jahren angefangen auf ihrem Hof in Biblis-Wattenheim Kichererbsen anzubauen. Seit letztem Jahr sind sie Teil eines Projekts der Ökomodellregion Südhessen. Ziel des Projekts ist es herauszufinden, ob die Hülsenfrucht bei uns in Hessen heimisch werden kann. Für Dagmar Ochsenschläger steht fest: "Die Kichererbse hat Zukunft."
Projekt mit Lerneffekt
Zu Beginn des Anbaus hatte Familie Ochsenschläger nur wenig Erfolg, der erhoffte Ertrag blieb aus. Doch mittlerweile haben sie den Trick raus, sagt uns Siegbert Ochsenschläger. Nachdem die Landwirte verschiedene Kicherebsen-Sorten ausprobiert hatten, hat sich die Sorte Rondo als besonders ertragreich erwiesen.
Gute Witterungsbedingungen in diesem Jahr
Auch andere landwirtschaftliche Betriebe haben sich diese Erfahrung zunutze gemacht und bauen nun diese Sorte an. Bei der Unkrautbekämpfung setzt Familie Ochsenschläger zudem auf die chemiefreie Methode des Striegelns, bei der die Unkräuter mit einer Striegelmaschine oder einer Fingerhacke herausgerissen werden. Auch seien in diesem Jahr die Witterungsbedingungen besser gewesen, so Siegbert Ochsenschläger.
Klimawandel begünstigt Anbau
Die Veränderungen der Temperaturen durch den Klimawandel begünstigen den Anbau der Kichererbsen. Denn die Hülsenfrucht stammt ursprünglich aus der heutigen Türkei und bevorzugt daher ein trockenes Klima. In diesem Jahr war es jedoch so trocken, dass der Landwirt sein Kichererbsen-Feld sogar bewässern musste, um den Ertrag zu sichern, sagt uns Siegbert Ochsenschläger.
Ökomodellregion unterstützt Vermarktung
Sechs Betriebe im Kreis Bergstraße sind inzwischen bei dem Projekt dabei. Damit der Anbau auch in Zukunft erfolgen kann, ist es wichtig, dass Landwirtinnen und Landwirte für ihre Erträge geeignete Abnehmer finden und die Kichererbsen vermarktet werden, so Dagmar Ochsenschläger.
Vermarktungsstruktur aufbauen
Der Aufbau dieser Vermarktungsstruktur soll nun mithilfe der Ökomodellregion Süd aufgebaut werden, wie der Landkreis Darmstadt-Dieburg mitteilt. Das Projekt wird allerdings nur noch dieses Jahr vom Land Hessen im Rahmen des Ökoaktionsplans 2020–2025 gefördert.
Superfood Kichererbse
Kichererbsen sind besonders reich an Eiweiß, Ballaststoffen und Vitaminen und damit ein echtes Superfood. In getrocknetem Zustand sind sie besonders lange haltbar und flexibel einsetzbar in der Küche, sagt uns Dagmar Ochsenschläger.
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