Jetzt ist es ganz offiziell: @nancyfaeser wurde gerade einstimmig vom Landesvorstand zu unserer Spitzenkandidatin für die hessischen Landtagswahl am 08.10. nominiert. 🚀❤️
— SPD Hessen (@hessenSPD) February 3, 2023
"Ich kann Kritik aushalten!" - Faeser im Exklusiv-Interview mit FFH
Bundesinnenministerin Nancy Faeser will Hessische Ministerpräsident werden. Sie wurde einstimmig als Spitzenkandidatin der SPD für die hessische Landtagswahl am 8. Oktober gewählt, das teilte die Partei auf Twitter mit. Innenministerin will sie während des Wahlkampfs bleiben.
Ein klares Bekenntnis von Faeser, ob sie ihre politische Zukunft in ihrem Heimatbundesland sieht, hatte die Bundesinnenministerin in den vergangenen Monaten hartnäckig vermieden. Sowohl in Berliner Koalitionskreisen als auch im politischen Wiesbaden war jedoch davon ausgegangen worden, dass sie ihren Hut in Hessen in den Ring werfen wird.
Bei einem exklusiven Interview mit FFH bei Silvia am Sonntag, gibt sie sowohl private als auch berufliche Einblicke.
"Ich trete an, um zu gewinnen"
Nach 25 Jahren CDU-Regierung brauch Hessen frischen Wind, sagt Faeser. "Wir haben jetzt die große Chance, Hessen nach vorn zu bringen. Hessen ist meine Heimat. In Hessen anzutreten ist für mich eine große Herzenssache." Genauso wie sie die erste Frau im Amt der Bundesinnenministerin sei, so wolle sie die erste Frau an der Spitze der hessischen Landesregierung werden. "Ich trete an, um zu gewinnen."
"Ja ich bin dem gewappnet."
Nancy Faeser ist es wichtig, als Politikerin sie selbst zu bleiben. "Wenn die Empathie fehlen würde, dann hätte ich aufgehört.", sagt die Politikerin selbst im exklusiven Interview mit FFH. Ihr gibt die Möglichkeit, dass sie jederzeit in einen bürgerlichen Beruf zurückkehren könne, Gelassenheit. Diese hilft ihr, mit Kritik im Hinblick auf ihre Doppelrolle umzugehen. "Ja ich bin dem gewappnet.", so Faeser.
"Ich bin sicher, dass das geht, sonst würde ich es nicht machen."
Der Generalsekretär der CDU Hessen, Manfred Pentz, teilte mit: Er hoffe im Sinne unseres Landes, dass die Arbeit im Bundesinnenministerium nicht leide und wichtige Entscheidungen nicht parteipolitisch instrumentalisiert würden. "Ihre Koalitionspartner in der Ampel haben offenbar große Bedenken, dass Frau Faeser ihren gerade jetzt, angesichts der sicherheitspolitischen und migrationspolitischen Lage im Land, herausragend wichtigen Job in der Doppelbelastung nicht hinreichend ausfüllen kann", so Pentz.
Faeser selbst äußerte im Exklusiv-Interview mit FFH, dass die Doppelbelastung sich zwar auf ihre Freizeit und vorerst auch auf ihre Familie auswirken werde. "Ich bin sicher, dass das geht, sonst würde ich es nicht machen."
Mit dem Amt als Innenministerin habe Olaf Scholz sie gebeten eine verantwortungsvolles Position zu übernehmen. Diese Verantwortung wolle sie nun auch in Hessen übernehmen. Auf Nachfrage von FFH-Moderatorin Silvia Stenger, wie Faeser auf die Aussage von Bundeskanzler Olaf Scholz, dass sie eine großartige Frau sei, die großartiges leiste, reagiert habe. "Ich habe ihm eine SMS geschickt.", sagt die Bundesinnenministerin und betont, dass sie dies als großes Zeichen der Wertschätzung empfinde.
AfD: "Faeser scheint nicht an Erfolg zu glauben"
„Auf zwei Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen, geht nicht gut. Mit ihrer Ankündigung disqualifiziert sich Ministerin Faeser entweder als Spitzenkandidatin oder als Bundesinnenministerin", teilte Robert Lambrou, Vorsitzender der Fraktion der AfD im Hessischen Landtag, mit. "Am Ende scheint Faeser wohl selbst nicht an sich und den Erfolg der SPD in Hessen zu glauben, wenn sie das Ministeramt als Rückversicherung behält."
SPD in Hessen seit über 20 Jahren in Opposition
In Hessen sind die Sozialdemokraten seit 1999 in der Opposition. Selbst mit einer mittlerweile bundesweit bekannten Spitzenkandidatin wäre ein SPD-Sieg in Hessen jedoch keineswegs ausgemacht: Bei einer Wahlumfrage im vergangenen Herbst kam die CDU in Hessen auf 27 Prozent der Stimmen, Grüne und SPD landeten bei jeweils 22 Prozent.
Dreikampf zwischen Rhein, Al-Wazir und Faeser
Die hessischen Christdemokraten gehen mit dem amtierenden Ministerpräsidenten Boris Rhein ins Rennen, der erst vor wenigen Monaten den langjährigen Regierungschef Volker Bouffier (CDU) abgelöst hat. Für die seit 2014 in Hessen mitregierenden Grünen kandidiert Vize-Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir.
Was passiert bei einer SPD-Niederlage?
Damit steht ein Dreikampf der bekanntesten hessischen Politiker bei der Landtagswahl am 8. Oktober bevor. Bei einer Wahlniederlage kündigte Faeser an, weiterhin Bundesinnenministerin zu bleiben. Dass sie als Juniorpartnerin in eine Landesregierung geht, gilt als schwer vorstellbar.
Die Hessen-SPD teilt auf Twitter mit

