Hessen stellt Statistik vor - Kriminalitätswerte auf Vor-Corona-Niveau
Die Zahl der polizeilich registrierten Straftaten ist in Hessen im Jahr 2022 wieder gestiegen. 368.579 Delikte seien insgesamt gezählt worden, teilte Innenminister Peter Beuth (CDU) in Wiesbaden bei der Präsentation der Polizeilichen Kriminalstatistik mit.
Im Jahr zuvor hatte sich die Zahl auf 336.030 Straftaten belaufen. Insgesamt spiegelten die Kriminalitätswerte für 2022 auch das Ende der spezifischen Corona-Pandemie-Beschränkungen wider, erklärte der Innenminister. "Wenn wieder mehr Menschen zusammenkommen, steigt leider auch die Kriminalität."
Hessen ist sicher - auch wenn das Gefühl bei vielen Menschen anders ist
Die Kriminalitätsbelastung sei 2022 in Hessen mit 5855 Straftaten pro 100.000 Einwohner analog zu den registrierten Delikten im Vergleich zum Vorjahr gestiegen (2021: 5340), berichtete Beuth. Das sei eine Entwicklung, die nach den Pandemie-Jahren bundesweit zu verzeichnen sei. Die Gefahr, in Hessen Opfer von Kriminalität zu werden, sei im Langzeitvergleich dennoch weiterhin auf einem historischen Tiefstand.
Auswirkungen von Krieg und Pandemie
Die politisch motivierten Straftaten seien mitunter von der Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine beeinflusst. Mit 2611 Taten ist dies trotzdem ein Rückgang von etwa 7 Prozent im Vergleich zu 2021. Die "Montagsspaziergänge" von Gegnern der Corona-Maßnahmen führten so zu einem hohen Anteil an Verstößen gegen das Versammlungsrecht. Dieses war zu Beginn des Jahres noch eingeschränkt. Trotzdem sieht die hessische Polizei hier eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum Corona-Konfliktpotenzial im Vorjahr. Das Kriegsgeschehen in der Ukraine zeigte sich anhand von Straftaten wie Sachbeschädigungen, etwa Beschädigungen von Autos mit ukrainischen oder russischen Kennzeichen.
Straßenkriminalität wieder gestiegen
Durch den Wegfall der meisten Pandemie-Beschränkungen gab es wieder mehr Kriminalität im öffentlichen Raum als in den beiden Vorjahren. Im Langzeitvergleich spricht die Polizei hier mit 64.899 Fällen in 2022 trotzdem von einem niedrigen Kriminalitäts-Niveau. "Die Sicherheit im öffentlichen Raum ist ein dauerhafter Schwerpunkt der hessischen Polizei. Wir setzen dabei auf erhöhte polizeiliche Präsenz, die wir dank der deutlichen personellen Stärkung der hessischen Polizei gewährleisten", sagt Landespolizeipräsident Robert Schäfer.
Digitalisierung in der hessischen Polizei
Innenminister Peter Beuth betont die Notwendigkeit von digitalen Ermittlungswerkzeugen, um effizienter Verbrechen zu bekämpfen. Die gestartete Digitalisierung habe sich bereits bezahlt gemacht, so Beuth. "Die Polizeiliche Kriminalstatistik bestätigt uns erneut, dass wir die richtigen Schwerpunkte gesetzt und die richtigen Investitionen in unsere Sicherheit getätigt haben", fasst der Innenminister zusammen.