Wiesbadener Kunstsommer 2023 - Perspektivwechsel durch "Fluxus"?
Der Wiesbadener Kultursommer startet am 1. Juni. Bis zum 27. Juli wird es an 23 Orten 150 Aktionen von 70 Akteurinnen und Akteuren der Kunstrichtung "Fluxus" geben, die zu einem Perspektivwechsel anregen wollen.
Im Rahmen des Kunstsommers soll es in diesem Jahr nicht nur klassischen Ausstellungen im geschlossenen Raum geben. Geplant sind Aktionen in der Öffentlichkeit, die Passanten aus dem Alltag reißen. So sollen nicht nur "Insider", sondern vor allem junge Menschen mit Kunst und Kultur in Berührung kommen. Das hat uns die Projektmanagerin Jana Dennhardt verraten.
Zweideutiger Titel
Der diesjährige Kunstsommer trägt den Namen "Fluxus S(i)exties". Er kann als "Fluxus Sixties" oder "Fluxus Sex Ties" gelesen und gesprochen werden. Zum einen wird auf das Entstehungsjahr der Kunstrichtung angespielt, zum anderen auf die weiblichen Vertreterinnen in der Kunstszene. Informationen zum Programm gibt es hier.
Was ist "Fluxus"?
Seit den 1960er Jahren steht im "Fluxus" nicht das Kunstwerk an sich, sondern die Idee dahinter im Fokus. Die Kunstströmung ist in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden entstanden.
Aus Unverständnis soll Interesse werden
Es geht den Veranstaltern darum, dass die Besucher in Dialoge treten. Auf der Pressekonferenz zum Kunstsommer betonte die Projektleiterin Jana Dennhardt, dass alle Reaktionen gern gesehen sind. Man darf sich wundern, lachen, positive, negative oder neutrale Haltungen zu den Ausstellungen und Aktionen einnehmen. Nur so könne Unverständnis zu Interesse werden.
Mitmachen und Ausprobieren
Für das jüngere Publikum gibt es die Möglichkeit, sich kreativ auszutoben. Große Würfel im Stadtraum dürfen mit Graffiti besprüht werden und im "rolling art train" können eigene "Fluxus Sounds" gestaltet werden. Vorgaben, wie diese aussehen sollen, gebe es nicht. Das offene Ausprobieren mache Fluxus aus, so Karin Wolff. Sie ist Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain.
Suche nach neuen Poeten
Im Bürgerbüro, im Kunsthaus Wiesbaden und im Nassauischen Kunstverein kann man für 5 Euro ein Magnetspiel kaufen. Das Fluxus-Poesie-Puzzle enthält fluxus-typische Worte, die frei kombiniert werden sollen. Wer meint, dass er einen spannenden Schriftzug erschaffen hat, kann ihn einsenden und so Teil des Kunstsommers werden.
Kunstsommer kostet 460.000 Euro
Die Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Karin Wolff, lobt das Engagement der Stadt Wiesbaden, Kunst zu fördern. Laut dem Wiesbadener Kulturdezernenten Axel Imholz liegt das Gesamtbudget des Kunstsommers inklusive Förderungsmittel in diesem Jahr bei 460.000 Euro
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