Kernfusion in Biblis - Ministerpäsident Rhein lotet Möglichkeiten aus
Kernfusion in Biblis - Rhein will Projekte vorantreiben
Der frühere Atomstandort Biblis könnte eine zweite Chance bekommen. Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) sieht hier gute Bedingungen für den Bau eines Kernfusionsreaktors. Zunächst wird auf dem Geländes des ehemaligen Atomkraftwerks aber nur ein "Campus für Kernfusion" entstehen. Wissenschaftler, Start-Up Unternehmen und RWE-Nuklear haben sich bei einem runden Tisch mit der Landeregierung aber auch drauf verständigt, in einem zweiten Schritt auf dem Gelände einen Versuchsreaktor zu entwickeln und zu bauen, später dann einen Reaktor, der auch an´s Netz geht.
Kernfusion ist noch Zukunftsmusik - bei den Sondierungsgesprächen in Berlin haben sich aber CDU und SPD auf die Absichtserklärung erklärt: "Das erste Fusionskraftwerk der Welt soll in Deutschland stehen." Hessen will hier den Fuß in der Tür haben. Auch im hessischen Koalitionsvertrag wird die Kernfusion explizit genannt.
Laserbasierte Kernfusion
In Biblis sitzt bereits ein Start-Up aus Darmstadt, das die laserbasierte Kernfusion erforscht. Hessen und Europa hat für Projekt Fördergelder in Höhe insgesamt 2,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Jetzt setzt die Landesregierung möglicherweise auch darauf, dass weiteres Geld für Biblis aus Berlin kommt. Allerdings konkurriert hier Hessen mit Bayern. Das Max-Planck-Institut betreibt schon seit Jahren Forschungen u.a. in Garching.
Keine Kernspaltung - das Gegenteil
Bei der Kernfusion wird Energie nicht wie bei Atomkraftwerken durch Spaltung, sondern durch Verschmelzung zweier Atomkerne gewonnen. Der Bau eines Fusion-Kraftwerks ist aber wegen der extrem hohen Kostenschätzungen umstritten. Auch sei noch jahrelange Grundlagenforschung erforderlich, sagen Kritiker. Bei der Kernfusion fällt auch radioaktiver Abfall an, aber deutlich weniger als bei Atomkraftwerken. Die Energieausbeute wäre deutlich höher als bei Atomkraftwerken.



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