Tierschutz geht vor - Flamingos verlassen Mainz - viele traurig
Der Abschied von den Flamingos im Mainzer Stadtpark sorgt für Emotionen. Die pinkfarbenen Vögel, die vor allem Familien mit Kindern seit Jahrzehnten bei Spaziergängen Freude bereiteten, müssen umziehen. In den nächsten Tagen verlassen sie ihr Gehege in Mainz.
Die Stadtverwaltung hat beschlossen, die verbliebenen Flamingos (vier Kuba-Flamingos und zwei Rosaflamingos) aufgrund des Tierschutzes in größere Gruppen woanders zu integrieren.
Tierschutz erfordert Umzug
Der Grund für den Umzug ist der Tierschutz. Flamingos sind gesellige Tiere und fühlen sich in großen Gruppen wohler. In Mainz gibt es nur noch sechs Flamingos. In kleineren Gruppen fühlen sich die Tiere gestresst. Deshalb sucht die Stadt für sie neue Unterkünfte in größeren Gruppen in anderen Städten. Bei vielen Mainzern hat der angekündigte Wegzug Trauer oder zumindest Bedauern ausgelöst - es gab auch wütende Hass-Kommentare im Netz. Rund 2000 Personen haben eine Petition für den Verbleib der Tiere in Mainz unterschrieben.
Mögliche Alternativen ausgeschlossen
Ein Ausbau des aktuellen Flamingo-Bestandes käme aber nur mit Jungtieren infrage. Man darf ihnen aber heutzutage keine Flügel mehr stutzen, so müssten zumindest große Freiflugvolieren gebaut werden - das ist nicht möglich, sagt die Stadt. Diese Maßnahmen stünden auch im Widerspruch zu den Tierschutzstandards der Stadt. Wir haben mit der Leiterin des Wildparks Gonsenheim gesprochen - Jaimie Lau ist auch für die Flamingos im Stadtpark zuständig. Sie hat unserem Reporter erklärt, warum der Umzug der Vögel nötig ist:
"Ich habe Verständnis, dass viele traurig sind"
Neue Heimat gefunden
Die Stadt Mainz hat bereits neue Unterkünfte gefunden. Der Luisenpark in Mannheim nimmt die zwei Rosaflamingos auf. Sie stammen ursprünglich von dort. Die vier Kuba-Flamingos ziehen in den Zoo nach Heidelberg. Beide Einrichtungen liegen regional nah. So werden die Reisen nicht lang und die Gruppen werden nicht weiter verkleinert.
Umzug, sobald Tierazt zustimmt
Die Stadt Mainz zeigt sich dankbar gegenüber den aufnehmenden Einrichtungen und dem lokalen Verein "Schräge Vögel" für ihre Unterstützung. Der Verein hat viele Spenden für das Gehege und die Flamingo-Anlage generiert und dann bis zuletzt für den Verbleib der Flamingos in Mainz gekämpft. Der Umzug kann nun bald erfolgen, sagt die Stadt. Wenn der Tierarzt zustimmt und es nicht zu heiß ist, wird der Transport zeitnah stattfinden.

