Respektwoche für Einsatzkräfte in Hessen: Diese Angriffe sind Alltag
Diese Angriffe sind Alltag - Respektwoche für Einsatzkräfte in Hessen
Diese Woche hat die hessische Landesregierung zur sogenannten "Respektwoche" erklärt. Ziel der Initiative ist es, die Wertschätzung für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste - der sogenannten "Blaulicht-Familie" - zu steigern. Anstoß für die Aktion sind die hohen Zahlen von Angriffen auf Einsatzkräfte. Unterstützt wird die Woche durch eine fokussierte Berichterstattung von HIT RADIO FFH. Einsatzkräfte schildern, mit welchen Vorfällen sie im Alltag zu kämpfen haben.
Die Zahl der Angriffe auf Einsatzkräfte bleibt auf hohem Niveau. Im Jahr 2023 wurden in Hessen 5.251 Angriffe gezählt und im Jahr 2024 sind es mit 5.240 Fällen kaum weniger gewesen. Hessens Innenminister Roman Poseck und Innenstaatssekretär Martin Rößler nutzen die "Respektwoche", um verschiedene Dienststellen zu besuchen.
Wertschätzung für Einsatzkräfte
Dabei wollen sie ihre Anerkennung für das Engagement und die Einsatzbereitschaft der Frauen und Männer zeigen. Der Innenminister nimmt auch an Veranstaltungen teil, wie "Cops im Dialog" und bei einem Kinderfest beim Polizeipräsidium Frankfurt.
Sie leisteten viel, um anderen zu helfen
Roman Poseck betont, dass die Einsatzkräfte meist außerhalb des Rampenlichts arbeiten und wichtige Aufgaben übernähmen. Sie leisteten viel, um anderen zu helfen, und würden oft kaum wahrgenommen. Für ihren Einsatz, bei dem sie körperlich und seelisch an ihre Grenzen gingen, verdienten sie Respekt und Dank. Hinter jeder Uniform stehe ein Mensch, der oft auch seine Freizeit für diese Aufgaben opfere, so Poseck.
Gewalt gegen Einsatzkräften
Im Bereich des Polizeipräsidiums Westhessen zeigt sich die Gewalt gegenüber Einsatzkräften beispielhaft: Im Jahr 2024 wurden 347 Fälle von Angriffen registriert, eine Steigerung von 30 Prozent im Vergleich zu 2020.Die Zahl der betroffenen Einsatzkräfte stieg auf 681, was einem Plus von 57 Prozent entspricht. Zu den Angriffen gehören Widerstände gegen Vollstreckungsbeamte, tätliche Angriffe, Bedrohungen und Körperverletzungen.
Gesellschaftliches Problem
Der Innenminister bezeichnet die Entwicklung der Gewalt als alarmierend. Mit dem "Respekt-Paket" der Landesregierung und der "Respektwoche" soll auf diese Entwicklung aufmerksam gemacht werden. Aufgrund der zunehmenden Gewalt sei aber auch ein klares Signal der gesamten Gesellschaft nötig, um den Trend zu stoppen.
Respektlose Autofahrer erschweren Einsätze
In Mittelhessen wünschten sich auch die Notfallsanitäter des Deutschen Roten Kreuzes mehr Respekt bei ihren Rettungseinsätzen. Jan Orendt ist seit 25 Jahren für das DRK in Mittelhessen unterwegs, am Anfang vor allem im Lahn-Dill-Kreis.
Nicht nur physische und psychische Belastung
Er erzählt im FFH-Gespräch: "Der Notfallsanitäter ist mittlerweile ein dreijähriger Lehrberuf. Leider verlassen viele Kollegen sehr schnell nach der Ausbildung den Rettungseinsatz wieder. Das liegt nicht nur an der physischen und psychischen Belastung sondern auch an der Frustration."
"Es gibt vor Ort auch viel Unterstützung"
Orendt berichtet von hupenden Autofahrern und schimpfenden Angehörigen. "Wir erfahren aber auch Unterstützung. Wenn nach einem Einsatz auf einmal Leute helfen, unsere schweren Rucksäcke zum Rettungswagen zu schleppen, dann fühlen wir uns wertgeschätzt mit dem, was wir für andere tun. Das ist dann auch Respekt."
Auto fährt Feuerwehrmann fast um
Im nordhessischen Witzenhausen gab es am Neujahrstag einen unglaublichen Fall, als ein Autofahrer in eine Feuerwehrabsperrung gefahren ist. "Ein Kamerad konnte sich nur mit einem schnellen Schritt zum Löschfahrzeug noch retten", sagt Wehrführer Leon Ohlmeier im FFH-Gespräch.
Wunsch nach mehr Rücksicht und Respekt
Man wünsche sich etwas mehr Rücksicht und Respekt vor allem, weil alle das auch ehrenamtlich und nicht für sich, sondern für die Gesellschaft und Personen in Not machen. Vor allem im Straßenverkehr würden Autofahrer oftmals keine Rücksicht nehmen.
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