Sechs Azubi-Berufe wieder da - Rheingau-Taunus-Kreis rüstet Schulen auf
Das ist ein wichtiges Signal für die Zukuft der Fachkräfte vor Ort: Der Rheingau-Taunus-Kreis holt sechs Ausbildungsberufe zurück an seine Berufsschulen. Darüber freuen sich nicht nur die Unternehmen vor Ort - auch die Auszubildenden profiteren von kürzeren Wegen.
“Wir sind als Flächenlandkreis darauf angewiesen, unseren jungen Menschen eine Perspektive zu bieten. Jetzt können unsere Betriebe die Fachkräfte von morgen direkt vor der Haustür ausbilden”, ist Sandro Zehner, Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises, glücklich über das neue Angebot an den beiden Berufsschulen in Taunusstein und Geisenheim.
Mobilität, Medizin und Technik
Insgesamt sechs “Zukunftsberufe” können Azubis in den kommenden Jahren wieder im Kreis ganz praktisch erlernen. Dazu zählen auf der einen Seite medizinische Berufe, wie Medizinische oder Zahnmedizinische Fachangestellte, aber auch technische Lehrberufe für die Energie-, Gebäude- und Klimatechnik sowie Industriekaufleute. Drei Ausbildungsklassen sind an den Berufsschulen bereits in diesem Sommer gestartet, die restlichen sollen bis 2027 folgen.
Wirtschaft vor Ort soll gestärkt werden
Landrat Sandro Zehner hofft damit auf einen Schub für die vielen mittelständischen Unternehmen im Untertaunus und im Rheingau: “Wer seine Ausbildung in der Region machen kann, bleibt auch danach eher hier. Das stärkt unsere Wirtschaft und unser Handwerk”, freut er sich. Markus Ender, Schulleiter der Berufsschule, berichtet von einem guten Start in die neue Ausbildungen: “Viele Betriebe überlegen jetzt wieder, einzusteigen in die Ausbildungen - einfach, weil wir ein regionales Angebot haben.”
Kürzere Wege für Busfahrer
Ein Alleinstellungsmerkmal für den Landkreis ist darüber hinaus die neue Ausbildung für angehende Busfahrerinnen und Busfahrer an der Berufsschule in Geisenheim - die einzige in ganz Hessen. Bis zum vergangenen Jahr mussten die Azubis dafür bis nach Nürnberg fahren, um eine vergleichbare Schule zu erreichen. Jetzt fallen viele Stunden Fahrt für die Schüler weg. Das sei ein großes Plus für die Bus-Unternehmen vor Ort, betont Ausbilder Bernd Müller: “Der Bedarf an Fahrern wird in Zukunft nicht geringer werden, von daher bin ich heilfroh, dass wir jetzt in Geisenheim diesen Standort haben.”
Familiäre Berufsschulen kommen gut an
Doch nicht nur für angehende Busfahrer werden lange, stressige Fahrten künftig reduziert. Auch die Azubis in den anderen Berufen, die bisher größenteils in der Stadt Wiesbaden unterrichtet wurden, gibt es nun eine Alternative direkt vor der Haustür. Besonders die Atmosphäre an der mit 800 Schülern deutlich kleineren Schule in Taunusstein sei da eine andere: “Alles viel familiärer hier”, loben Azubis und Ausbilder gleichermaßen. Ein Argument, dass in Zukunft noch mehr junge Menschen von einer Ausbildung überzeugen soll.