Nach Missbrauchsvorwürfen - DTB-Vizepräsident Hordorff tritt zurück
Dirk Hordorff ist von seinem Amt als Vizepräsident des Deutschen Tennis Bundes (DTB) zurückgetreten. Das ließ der 66-Jährige am Mittwoch über seinen Anwalt mitteilen. Der DTB hatte Hordorff zuletzt nach Missbrauchsvorwürfen mehrfach zum Verzicht auf sein Amt aufgefordert.
"Mein Amt als Vizepräsident des Deutschen Tennisbundes habe ich heute niedergelegt. Ich möchte dadurch auch Schaden für den DTB vermeiden. Ich werde meine Kraft nunmehr voll und ganz auf die Widerlegung der unwahren Vorwürfe konzentrieren", hieß es in der Mitteilung von Hordorff.
Verfahren von der Staatsanwaltschaft eingestellt
Das in den Medien kolportierte Verfahren gegen ihn sei von der Staatsanwaltschaft Frankfurt am 28. März 2023 eingestellt worden, teilte Dirk Hordorff weiter mit. Oberstaatsanwältin Nadja Niesen, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt, bestätigte die Einstellung des Verfahrens aus rechtlichen Gründen. "Straftatbestände sind aus unserer Sicht teilweise nicht erfüllt worden oder verjährt", sagte Niesen der dpa.
DTB forderte Rücktritt
Der DTB hatte am Montag Hordorff erneut zum Rücktritt aufgefordert, obwohl der langjährige Funktionär die Vorwürfe sexualisierter Gewalt und eines Machtmissbrauchs als "schlicht unwahr" zurückgewiesen hatte. Nach dem Präsidium hatte auch der Ombudsmann und Sprecher des Bundesausschusses gefordert, dass Hordoff bis Mittwoch sein Amt abgebe. Hordorff hatte sein Amt ruhen lassen, nachdem schwere Anschuldigungen bekannt geworden waren.
Vorwürfe von Ex-Tennisprofi
NDR, "Sportschau" und "Süddeutsche Zeitung" hatten unter anderem von Vorwürfen des früheren Tennisprofis Maximilian Abel berichtet, es habe über Jahre sexualisierte Übergriffe gegeben. Hordorff hatte die Vorwürfe dementiert. Über seinen Anwalt ließ er zudem erklären, dass es keinen Zusammenhang mit den Anschuldigungen gebe, dass er sein Amt ruhen lasse. "Herr Hordorff ist aufgrund einer Anfang März erfolgten sowie einer anstehenden Operation an einem Aneurysma derzeit gesundheitlich nicht in der Lage, das Amt auszuüben", hatte der Anwalt mitgeteilt.