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> Wiesbadens Pokalkampf bleibt unbelohnt: SVWW verliert gegen Bayern 2:3
27.08.2025, 22:44 Uhr
Trotz Comeback gegen die Bayern -
Wehen Wiesbaden verliert Pokalduell 2:3
© dpa
Großer Pokalfight gegen die Bayern: Wiesbadens Jordy Gillekens (r.) im Duell mit Münchens Luis Diaz.
Was für ein Pokalabend in Wiesbaden! Beim Highlightspiel gegen den FC Bayern liefert der SV Wehen Wiesbaden dem Favoriten einen großen Kampf, muss sich am Ende aber dramatisch mit 2:3 geschlagen geben.
Nach einem 0.2-Rückstand gelang dem SVWW in der zweiten Hälfte ein beeindruckendes Comeback. Stürmer Fatih Kaya sorgte per Doppelschlag (64. und 70.) für den 2:2-Ausgleich. Doch in der vierten Minute der Nachspielzeit war es dann Bayern-Stürmer Harry Kane, der Wiesbaden mit dem Siegtor zum 3:2 den bitteren Nackenschlag versetzte.
Stritzel hält Kane-Elfmeter
Harry Kane (16.) per Foulelfmeter und Michael Olise (51.) brachten die Bayern zunächst souverän mit 2:0 in Front. Doch mit der Unterstützung der ausverkauften Wiesbadener Arena kamen die Wehener nochmal zurück - und konnten sich auf Torwart Florian Stritzel verlassen: Nach dem 2:2-Ausgleich parierte er den zweiten Elfmeter von Kane und hielt seine Mannschaft vorerst im Spiel (76.). Ekstase auf den Rängen, am Ende jedoch vergeblich.
Nils Döring: "Mannschaft hat an das Unmögliche geglaubt"
Wiesbadens Trainer Nils Döring lobt nach dem Spiel sein Team und sagt: "Ab morgen können wir stolz sein."
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Ich habe heute eine Mannschaft gesehen, die hat von Sekunde zu Sekunde an das Unmögliche geglaubt. Das macht mich unfassbar stolz. Heute dürfen wir vielleicht nochmal enttäuscht sein, aber ab morgen sollte der Stolz einfach überwiegen, was wir heute einfach gezeigt haben.
Bayern von Beginn an dominant
Beim Duell des Drittligisten gegen den Rekordmeister sah es eine Stunde lang nach einer klaren Sache aus: Nur zehn Sekunden dauerte es bis zur ersten Bayern-Großchance. Kane spielte Luis Diaz frei, doch der Angreifer scheiterte am glänzend reagierenden SVWW-Torwart Florian Stritzel. Nach dem ersten Schreckmoment sortierte sich der Underdog schnell und ließ zunächst keine weiteren gefährlichen Aktionen des Rekordmeisters zu.
Führung vom Punkt
Erst ein Elfmeter nach einem Foul von Ryan Johansson an Sacha Boey - der Wiesbadener riss seinen Gegenspieler bei einer hohen Flanke im Strafraum um - verhalf den Gästen zur Führung. Kane verwandelte eiskalt. In der Folge spulte der Favorit sein Pensum locker herunter, das zweite Tor ließ jedoch auf sich warten. Erst klärten gleich zwei SVWW-Spieler nach einem Schuss von Luis Diaz kurz vor der Torlinie, dann rettete Stritzel gegen Raphael Guerreiro.
Die Wiesbadener Fans berichten am FFH-Mikro von ihrer Stimmungslage nach dem Pokalduell
"Das war schon geil", meinen die Fans des SVWW trotz der dramatischen Niederlage gegen Bayern München.
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Total stolz. Ich habe gedacht, wir kriegen richtig eins auf den Sack. Aber manchmal täuscht man sich. 0-2 und auf einmal zwei Tore, war schon geil. Und jetzt am Ende mit den zwei letzten Minuten, schade. Hätte auch anders gehen können. Alles gegeben, super gespielt, tolle Atmosphäre und hoffentlich jetzt davon was mitnehmen in die Saison.
Fatih Kaya: "Wenn du so nah dran bist, willst du es auch schaffen"
Wiesbadens Doppeltorschütze Fatih Kaya spricht am FFH-Mikro über die außergewöhnliche Leistung seines Teams im Pokalduell.
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Ich glaube, wir müssen stolz sein auf das, was wir heute Abend abgeliefert haben. Klar, im ersten Moment war es schon die Enttäuschung, wo das Tor gefallen ist, weil wenn du dann so nah dran bist, dann willst du es auch irgendwie schaffen. Und wir haben heute alles reingehauen und dann ist es schön, wenn man sich dafür belohnt. Aber klar ist auch, dass die Bayern einfach unglaubliche Qualität haben und dass wir echt stolz darauf sein können, was wir heute die 90 Minuten abgerissen haben.
Kaya bringt Wiesbaden zurück
Nach dem Wechsel legten die Gäste einen Gang zu und kamen durch Olise prompt zum Erfolg. Im Anschluss hatte Wiesbaden Glück: Zwei weitere Treffer der Bayern fanden wegen Abseits keine Anerkennung, zudem vergab Luis Diaz mehrere gute Chancen. In puncto Effizienz war Wehen an diesem Abend aus einem anderen Holz geschnitzt. In der 64.Minute flankte Verteidiger Niklas May einfach mal vor das Tor, wo Kaya Nationalspieler Jonathan Tah entwischte und den Ball per Direktabnahme ins Netz bugsierte.
Dramatische Schlussphase
Und es kam noch besser für den Underdog. Nur fünf Minuten später entwischte Kaya erneut der Bayern-Abwehr und behielt allein vor Urbig die Nerven. Die Freude der Hausherren über den unerwarteten Doppelschlag schien nicht von langer Dauer, denn wenig später entschied Schiedsrichter Daniel Siebert nach einem Strafraum-Foul an Kane erneut auf Strafstoß. Doch dieses Mal scheiterte der Engländer am überragenden Stritzel. Es war der erste Elfmeter-Fehlschuss von Kane in einem Pflichtspiel seit über drei Jahren. In der Nachspielzeit war der Torjäger aber wieder zur Stelle und beendete die Wiesbadener Pokal-Träume.
Sascha Mockenhaupt über seine Gefühlslage nach dem knappen Ausscheiden
"Es ist halt Pokal, da will man eine Runde weiter kommen", ärgert sich Wiesbadens Verteidiger Mockenhaupt im Gespräch mit FFH-Reporter Michael Maxen.
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Es ist schon eine krasse Gefühlslage, weil, dass man sich über eine 3-2-Niederlage in letzter Minute gegen Bayern doch ein Stück weit ärgern muss, hätte man vorher unterschrieben, glaube ich, aber es ist halt Pokal und dann will man eine Runde weiterkommen und dann hast du noch Matchglück. Da muss ja keiner drüber reden, was hier verdient oder unverdient ist, aber dass man so nah dran ist, dann noch in eine Verlängerung zu kommen und so, lässt so ein bisschen eine leichte Träne auch zu, glaube ich. Nach dem 0-2, ganz ehrlich, wie sehr habt ihr dran geglaubt zu dem Zeitpunkt? Ja, ich glaube, das ist ergebnisunabhängig. Wir wollten es einfach eine lange Zeit eng halten und 2-0 ist ja jetzt nicht so krass. Ich habe Bundesliga auch letzten Spieltag geguckt, das sah deutlicher aus als unser Ergebnis heute, schon auch früh. Du weißt ja, es kann immer ein Tor fallen und warum soll dann kein zweites fallen? Auch so einfach eine Kopfballverlängerung, dass man in einer durchrutscht und so, das gehört halt zum Fußball dazu, egal wie gut der Gegner ist. So Sachen können immer passieren, Standardsituationen können immer passieren. Wie gesagt, sehr schizophren gerade.
Mockenhaupt: "Bin stolz auf jeden"
Wiesbadens Sascha Mockenhaupt betont am FFH-Mikro, was das starke Spiel gegen die Bayern für den SVWW bedeutet.
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Mein Sohn hat auch vorher gesagt, ja, was ist denn, wenn ihr verkackt? Wie sollen wir verkacken? Selbst wenn wir 6-0 kriegen, dann sagt jeder, ja, dann ist es ja eigentlich normal und war es zu erwarten. Ich bin stolz auf jeden, der hier dabei war. Wie gesagt, ich hoffe, dass einfach ein paar Leute wieder gesehen haben, dass hier ein geiler Fußballverein in der Stadt ist und halt öfter ins Stadion kommen.
© dpa
Enttäsuchung bei Wiesbadens Sascha Mockenhaupt nach der knappen Niederlage