Eintracht-Trainer Dino Toppmöller mitunter schlecht gelaunt an der Seitenlinie.
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Herber Dämpfer für Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt nach der Königsklassen-Gala am Donnerstag! Die SGE verliert mit 3:4 gegen Union Berlin auch das nächste Ligaspiel. Zuvor verloren die Hessen letzte Woche in Leverkusen.
Ansah (9.) und Burke (32.) bringen den Hauptstadt-Club früh in Front. Vor der Pause bringt Brown (45.+4) die SGE wieder ran. Doch dann der nächste Union-Doppelschlag: erneut Burke (53. und 56.) sorgt für die nächsten Berliner Treffer. Uzun (80.) und Burkardt per Foulelfmeter (87.) verkürzen für die Eintracht auf 3:4, können die Heimniederlage aber nicht mehr verhindern.
SGE verpasst Anschluss an Tabellenspitze
Vor 59.500 Zuschauern im ausverkauften Deutsche Bank Park verpassen es die Hessen somit, an der Tabellenspitze dranzubleiben. Wie schon in der vergangenen Saison verliert die SGE ihr Heimspiel gegen Union Berlin.
Eintracht-Fans: "Enttäuschung ist groß"
Am FFH-Mikro schildern die SGE-Anhänger ihre Sicht auf die Heimniederlage.
Enttäuschung ist groß, aber ich glaube vom Spielverlauf war es hinterher auch irgendwie nicht verdient, weil viel zu viele einfache Fehler. Zu müde, ein bisschen lustlos auf jeden Fall, aber am Ende kam nochmal so ein kleiner Aufwärtstrend, aber es hat nicht ganz gereicht. Enttäuscht, ja, war zu wenig, aber dann die letzten zehn Minuten waren ganz gut. Die waren auch müde von der Champions League und müssen mal langsam merken, dass das auch am Sonntag so laufen muss. Berlin hat es gut gemacht mit den Kontern, gut ausgekontert, ist nun mal einmal so.
Toppmöller zu FFH: "Bittere Niederlage"
Eintracht-Trainer Dino Toppmöller auf die FFH-Nachfrage, inwieweit (fehlende) Rotationen im Vergleich zu Donnerstag das Union-Spiel beeinflusst haben.
Im Nachhinein bist du dann vielleicht immer schlauer. Wir haben viele Gespräche geführt und ich fand schon, dass eine gute Frische da war, dass wir es bis auf die Aktionen eigentlich ordentlich gespielt haben. Am Ende ist es trotzdem eine bittere Niederlage, weil einfach in den entscheidenden Momenten, plus dann muss man schon sagen, dass Union dann auch sehr, sehr effizient war. Das ein oder andere Tor, das sie dann eben über den Konter erzielt haben, war sensationell gut auch gespielt mit dem Speed von Berg, das wussten wir. Die Restverteidigung bei dem Einwurf war eigentlich gut, führen aber keinen Zweikampf richtig und versuchen den Ball zu blocken, dann läuft er alleine durch. Das einzige Mal, als die Restverteidigung nicht gepasst hat, war dann bei dem vierten Tor, wo er alleine durchläuft, da haben wir uns nicht gut angestellt. Ansonsten hatte Union jetzt nicht so viel nach vorne. Wir waren permanent im letzten Drittel und wie gesagt, wir schießen drei Tore. Das muss dann einfach reichen. Das ist jetzt ein Prozess für uns, für die Jungs, dass wenn wir nach so einem Spiel am Donnerstag das wir da einfach diese Dinge vermeiden müssen, um dem Gegner dann diese Tore einfach herzuschenken. Das muss das Learning sein.
Union-Trainer Steffen Baumgart, der sich wegen der Elfmeter-Entscheidung nach Video-Check vor dem dritten Treffer der Eintracht an der Seitenlinie aufgeregt hatte, sah kurz vor Ende der regulären Spielzeit die Rote Karte wegen Meckerns. Durch den Erfolg schloss Union in der Tabelle mit sechs Punkten zum Ligakonkurrenten auf.
Eintracht-Defensive anfällig
Schon wenige Sekunden nach dem Anpfiff musste die Partie unterbrochen werden, weil Eintracht-Fans Papierkugeln auf den Rasen warfen. Als es dann richtig losging, setzte es für die Hausherren einen frühen Rückschlag. Union-Stürmer Ansah kam nach einem Missverständnis in der Frankfurter Defensive etwa 20 Meter vor dem Tor an den Ball und überwand Eintracht-Torwart Kaua Santos mit einem platzierten Schuss ins Eck.
Santos-Rückkehr im SGE-Tor
Für den 22 Jahre alten Brasilianer war es eine denkbar schlechte Rückkehr nach seinem im April erlittenen Kreuzbandriss. Dabei hatte Eintracht-Trainer Dino Toppmöller vor dem Spiel noch viel Optimismus verbreitet. "Das ist ein Junge mit einem sensationell guten Charakter, der eine schwere Zeit hinter sich hat. Ich glaube schon, dass es für ihn ein besonderer Moment ist, jetzt auch in die Saison starten zu können", sagte er bei DAZN. Nach dem Spiel stellte Markus Krösche am FFH-Mikro klar, der Brasilianer sei die neue Nummer 1 bei der SGE.
Krösche: "Verdient verloren"
Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche am FFH-Mikro mit seinem Blick auf die Partie gegen Union Berlin.
Es war schon eine verdiente Niederlage, weil wir letztendlich naiv Fußball gespielt haben. Wir sind im Rückstand, haben keine gute Restverteidigung gehabt, werden ausgekontert im eigenen Stadion, waren dann vorne auch nicht so wirklich durchschlagskräftig, weil sie sich dann auch gut verteidigt haben und haben eigentlich so ein bisschen den in die Karten gespielt und von daher haben wir dann verdient verloren.
Koch: "Keine leichte Aufgabe nach Donnerstag"
SGE-Kapitän Robin Koch spricht nach dem Spiel am FFH-Mikro darüber, wie das CL-Spiel den Bundesliga-Auftritt beeinflusst hat.
Es ist jetzt keine einfache Aufgabe nach Donnerstag, sich wieder so zu fokussieren. Aber wir haben gesagt, genau das ist das große Ziel und das macht auch große Mannschaften aus, dass nach so einem besonderen Spiel am Donnerstag dann jetzt im Liga-Alltag direkt wieder weitergeht. Ich habe es schon öfter gesagt, ich glaube, dieses Jahr wird die Herausforderung, dass wir kontinuierlich die Qualität, die wir haben, auf den Platz bringen. Und ja, das ist so. Wir müssen jetzt in der Woche wieder daran arbeiten, uns klar jetzt erstmal körperlich erholen und dann wieder vollen Fokus aufs Wochenende legen.
Zwar kontrollierten die Hessen die Partie, zwingende Chancen ergaben sich aber nicht. Die Gäste standen defensiv kompakt und setzten mit gelegentlichen Kontern immer wieder Nadelstiche, von denen einer der Eintracht richtig weh tat. Nach einem Frankfurter Einwurf tief in der Berliner Hälfte ergatterten die Eisernen den Ball, der über drei Stationen bei Burke landete. Der Schotte lief allein auf das Tor zu und vollendete eiskalt.
Eintracht bäumt sich nur kurz auf
Frankfurt brauchte eine Weile, um sich von dem Schock zu erholen, und kam erst kurz vor der Pause zur ersten großen Gelegenheit. Nach Vorlage von Brown setzte Elye Wahi, der im Sturm den Vorzug vor Jonathan Burkardt erhielt, den Ball per Direktabnahme knapp neben den Pfosten. Die folgende Drangperiode in der fünfminütigen Nachspielzeit führte dann zum Erfolg. Brown überwand Union-Torwart Frederik Rönnow, der von 2018 bis 2021 das Eintracht-Trikot getragen hatte, mit einem von Uzun noch leicht abgefälschten Schuss.
SGE-Aufholjagd reicht nicht zum Punktgewinn
Nach dem Wechsel war der Schwung aber schnell wieder dahin, als Burke für die Berliner gleich zweimal nachlegte. Beide Male war die Frankfurter Defensive einmal mehr nicht im Bilde. Toppmöller brachte danach vier frische Kräfte - das war ein Zeichen von außen für die Aufholjagd, die trotz der Treffer von Uzun und Burkardt nicht mehr mit einem Punkt belohnt wurde.