Fritsch-Nachfolge bei Lilien - Nur ein Kandidat fürs Präsidentenamt
Für die Nachfolge von Rüdiger Fritsch als Präsident des Fußball-Zweitligisten SV Darmstadt 98 gibt es nur einen Bewerber.
Laut den Lilien ist der derzeitige Vizepräsident Markus Pfitzner der einzige Kandidat. Pfitzner und sein Team stellen sich bei der geplanten Mitgliederversammlung am 21. Oktober zur Wahl.
Fritsch hört nach 13 Jahren auf
Der amtierende Präsident Fritsch hatte schon vor längerer Zeit angekündigt, nach 13 Jahren nicht mehr als Darmstädter Clubchef kandidieren zu wollen. "Mein Ziel war es stets, meinem Nachfolger einen geordneten Übergang und ein bestelltes Feld zu übergeben. Diesen Zeitpunkt sehe ich nun als gekommen an", hatte Fritsch vor einigen Monaten mitgeteilt.
Schon lange im Präsidium
Der 64-Jährige freue sich, "ab Herbst wieder Dinge tun zu können, die nicht ausschließlich dem Fußball geschuldet sind". "Freizeit- und Urlaubsplanung ohne Blick auf die DFL-Terminliste werde ich genießen", sagte Fritsch vor der Mitgliederversammlung. Fritsch gehört dem Darmstadt-Präsidium seit 2008 an, seit 2012 ist der Anwalt für Wirtschaftsrecht Vereinspräsident.
Fritsch wird nach 13 Jahren aus dem Präsidentenamt scheiden. "Es war gewiss keine permanente Party, sondern oft auch Ballast und Bürde, auf jeden Fall harte Arbeit und jede Menge Stress", sagte der 64 Jahre alte Rechtsanwalt, der 2012 als Präsident übernahm und vorher bereits Mitglied des Präsidiums war. Auf ihn folgen dürfte der bisherige Vizepräsident Markus Pfitzner.
“Hier hat keine Lilie mehr geblüht”
Bei den Lilien erlebte Fritsch auch die schweren Zeiten in der Regionalliga und in der 3. Liga, bevor in der Anfangszeit seiner Präsidentschaft der Durchmarsch von Liga drei bis ins Oberhaus gelang.
"Am Anfang ging es ums pure Überleben. Von Vision wollen wir da nicht reden. Die Schuldenlast war so groß, dass ein Insolvenzantrag gestellt werden musste, auch wenn nie ein Insolvenzverfahren eröffnet wurde. Hier hat keine Lilie mehr geblüht", sagte Fritsch in einem Interview dem Hessischen Rundfunk.
“Lilien-Familie kann massiv stolz sein”
Doch es ging aufwärts, sportlich wie finanziell. Fritsch führte den Verein wieder in ruhigere Zeiten. Auf die Frage, ob er auf das Erreichte stolz sei, antwortete Fritsch: "Da schwingt Stolz mit, aber kein Stolz bezogen auf meine Person. Das, was wir gerade im Schweinsgalopp besprechen, ist ja kein Ding eines Einzelnen, sondern eine Teamarbeit von ganz vielen Menschen. Die ganze Lilien-Familie kann massiv stolz sein."

