Niederlage im Kracherspiel für die Frankfurter Eintracht! Die SGE verliert das Champions-League-Duell mit dem englischen Rekordmeister FC Liverpool mit 1:5!
Zwar brachte Kristensen (26.) die Eintracht in Front - danach aber drehte der Premier-League-Klub die Partie noch vor der Halbzeitpause durch ein Solo des Ex-Frankfurters Ekitike (35.) sowie zwei Kopfballtreffer von van Dijk (39.) und Konate (44.). Die Liverpooler Cakpo (66.) und Szoboszlai (70.) sorgten für den 1:5-Endstand.
Zweite CL-Niederlage für SGE
Nach dem furiosen 5:1-Auftaktsieg gegen Istanbul und der 1:5-Auswärtsklatsche in Madrid bleibt die Eintracht mit der Pleite gegen den LFC in der Königsklasse zum zweiten Mal in Folge ohne Zähler. In der Tabelle der 36 Königsklassen-Teams stehen die Frankfurter mit Rang 22 gerade noch so auf den Playoff-Plätzen.
Frankfurts Abwehr anfällig und fehlerhaft
"Wir haben 5:1 verloren, da brauchen wir nicht so richtig drüber reden", sagte Frankfurts Ex-Weltmeister Mario Götze und meinte zur heftigen Niederlage: "Das tut uns weh, wenn wir überlegen, dass wir 1:0 vorne waren. Dann kriegst Du Standardtore, das ist immer ungünstig." Die mal wieder anfällige und fehlerhafte Defensive machte alle Hoffnungen auf einen Überraschungscoup gegen die selbst schwächelnden Engländer zunichte.
Eintracht-Fans: "1:5 ist schon bitter"
Enttäuschte SGE-Anhänger am FFH-Mikrofon nach der Heimniederlage gegen Liverpool.
Ja, wir haben gut angefangen eigentlich. Es ist ein bisschen enttäuschend jetzt nach dem Spiel. Trotzdem, sie haben, denke ich, ihr Bestes gegeben. Ich denke, im Winter muss die Defensive ein bisschen nachgelegt werden. Also das 1-1 war irgendwie der Knackpunkt. Da ist der Stecker gefühlt gezogen worden. Und danach haben sie ein bisschen die Köpfe hängen lassen und dann die zwei Eckballtore. Das war dann das Aus. Und dann kamen sie leider nicht mehr zurück. Das war sehr schön am Anfang. Wir haben uns sehr gefreut. Es war ein bisschen zu erwarten, dass es nicht ganz so toll ausgeht. Aber ein 1-5, das ist schon echt bitter. Ich bin so frustriert. Ich finde sowieso keine Worte. Es hätte besser sein können. Schade. Wir fanden es toll, dass wir überhaupt gegen Liverpool gespielt haben. Auch wenn es dann am Ende nicht so toll war. Tickets bekommen. Wir sind aus Köln hergekommen. Wir sind Exil-Fans. Und wir haben mit Liverpoolern gesprochen heute. Die haben gesagt, das ist für uns das Match of the Century. Das ist für uns das Jahrhundertspiel. Und es ist geil, dabei gewesen zu sein.
Toppmöller: "Meine Mannschaft hat Liverpool hierhin gebracht"
Trainer Dino Toppmöller reagiert emotional auf das 1:5 gegen den LFC.
Ein Spiel zu verlieren gegen Liverpool fühlt sich auch nicht gut an, auch wenn wir wissen, wer Liverpool ist. Meine Mannschaft hat den FC Liverpool erstmal hierhin gebracht. Also es waren ganz viele andere Top-Spieler schon hier, aber diese Jungs, die jetzt in der Kabine sitzen, die auch natürlich niedergeschlagen sind aufgrund des Resultates, die haben dafür gesorgt, dass Liverpool hier im Champions League spielt. Das haben vorher nicht viele geschafft. Und das ist einfach auch mal wichtig, dass ich das auch mal sage. Bei aller Schärfe, bei aller Kritik sollten wir schon wissen, gegen wen wir gespielt haben. Und es gibt immer Dinge, und es ärgert uns natürlich, dass es total frustrierend ist, weil es einfach in der ersten Halbzeit sich eben nicht so angefühlt hat. Da hatten wir eine gute Aggressivität, wir haben Zweikämpfe geführt, wir haben Zweikämpfe gewonnen, liegen aber trotzdem dann, und zu Zweikämpfen gehört dann auch, und das ist definitiv dann auch ein Thema. Standardsituation musst du eben auch genauso griffig verteidigen. Und das war halt dann einfach der Knackpunkt. Und dann in der zweiten Halbzeit, dann ist es eben normal, dass das auch was mit einer jungen Mannschaft dann auch macht. Das dann das Gefühl einfach, das gute Gefühl, das du im Laufe der ersten Halbzeit, die erarbeitet hast, das war dann natürlich weg. Und von daher gilt es jetzt einfach dieses Gefühl des Sieges einfach uns wieder zu erarbeiten. Wir wollen am Samstag natürlich unbedingt das Spiel hier zu Hause gewinnen. Wir waren jetzt in den letzten Wochen tatsächlich zu oft dann auch nach dem Spiel enttäuscht, selbst nach einem Sieg gegen Klackbach, der sich dann am Ende hinten raus auch nicht mehr so richtig wie ein Sieg dann angefühlt hat. Und jetzt haben wir es wirklich gelaufen. Und das war dann auch ein ganz wichtiger Punkt, weil wir haben uns dann auch schon so lange gewünscht, dass wir das Spiel hier zu Hause gewinnen wollen. Und das war dann auch ein ganz wichtiger Punkt, weil wir haben uns dann auch schon so lange gewünscht, dass wir das Spiel hier zu Hause gewinnen wollen. Und es geht um die Erlebnisse, die man praktisch durchgelesen hat, weil du hinten raus die Tore bekommst. Und es geht einfach darum, das Gefühl des Sieges wieder zu bekommen, und dafür müssen wir am Samstag Gas geben.
Auf dem Rasen bekam der Neu-Liverpooler Florian Wirtz es unter anderem mit Ex-Weltmeister Mario Götze zu tun, der erstmals seit April wieder in der Startelf stand. Götze hatte im Frühjahr mit Verletzungen zu kämpfen und war zuletzt nicht über die Rolle als Reservist hinausgekommen. Zu einer prägenden Figur der Partie wurde aber nur Wirtz - und das auch erst nach der Pause.
Kristensen einziger SGE-Torschütze
Zuvor war der ehemalige Profi von Bayer Leverkusen vor dem ersten Gegentor durch einen Ballverlust aufgefallen - die Eintracht ließ eine sehenswerte Pass-Staffel folgen, an deren Ende Außenverteidiger Kristensen an den Innenpfosten schoss, von dort prallte der Ball ins Tor.
Koch zu FFH: "Müssen anders dagegen halten"
Eintracht-Kapitän und Abwehrchef Robin Koch nach dem Spiel am FFH-Mikro kritisch in Bezug auf das eigene Defensivverhalten.
Ich glaube, dass wir ganz gut ins Spiel gekommen sind. Wir hatten dann natürlich mit dem Tor eigentlich einen Top-Start und bekommen dann vor der Halbzeit, gerade mit den beiden Standard-Gegentoren, zu einfache Gegentore. Natürlich haben sie extrem viel Wucht, das wussten wir vorher, aber gerade da müssen wir anders dagegenhalten. Und ich glaube, in der zweiten Halbzeit hat man dann schon gesehen, dass die Luft raus war.
Anders als in den vergangenen Wochen schaffte es die Eintracht diesmal, die Anfangsphase ohne Gegentor zu überstehen. Zur Stabilität beitragen konnte auch Michael Zetterer, den Toppmöller anstelle des zuletzt fehlerhaften Kauã Santos zwischen die Pfosten stellte. Zetterer rettete zweimal gegen Stürmer Alexander Isak (8./10.) und entschärfte auch einen Kopfball von Joker Conor Bradley (33.), der für den verletzten Jeremie Frimpong ins Spiel kam.
Van Dijk und Konaté treffen nach Ecken
Doch Zetterers Paraden genügten nicht, um mit einer Führung in die Pause zu kommen. Die Eintracht rückte viel zu weit auf und ließ so zu, dass Ekitiké quasi von der Mittellinie freie Bahn aufs Tor hatte - der ehemalige Eintracht-Torjäger vollendete sicher. Als Van Dijk und Konaté in der Folge nach Ecken die Unaufmerksamkeiten und Stellungsfehler ihrer Gegenspieler nutzten, war die Partie entschieden.
Krösche zu FFH: "Wir lassen Gegentore zu einfach zu."
Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche hadert nach dem Spiel am FFH-Mikro mit dem Defensivverhalten der eigenen Mannschaft.
Am Ende geht es darum, dass wir einfach eine ganz andere Aggressivität in den Zweikampf an den Tag legen müssen. Die Grundtugenden sind nun mal im Fußball Zweikampfführung und wir müssen die Zweikämpfe annehmen, müssen diese auch immer dann versuchen für uns zu entscheiden mit einer ganz anderen Konsequenz. Und natürlich ist Liverpool eine gute Mannschaft, aber wir lassen uns einfach auch die Gegentore zu einfach zu und das ist halt das gerade, was bei uns der größte Manko ist.
Toppmöller hatte nicht nur Zetterer und Götze in die erste Elf gebracht, sondern in Farès Chaïbi, Can Uzun und Jonathan Burkardt auch drei Leistungsträger auf die Bank gesetzt. Doch die Offensive war - wie schon beim 1:5 bei Atlético Madrid oder dem 0:3 gegen den FC Bayern - nicht das große Problem.
Michael Zetterer (l.) - Rückkehrer im SGE-Tor - musste gegen Liverpool um Bradley (m.) und Wirtz (r.) fünfmal hinter sich greifen.
Nach der Pause dreht Wirtz auf
Der Europa-League-Sieger von 2022 kassiert zu viele und zu einfache Gegentore. Daran änderte auch der Torwartwechsel nichts. Und das, obwohl Zetterer einer der besten Frankfurter war. Einen Freistoß von Wirtz (55.) entschärfte er gekonnt.
Schlusspunkte der Gäste
Als der 22-Jährige dann Gakpo bediente und die Abwehr der Hessen mal wieder viel zu offen stand, konnte auch der aus Bremen geholte Schlussmann nichts machen. Wenige Minuten später legte Wirtz für Szoboszlai auf und ermöglichte Ungarns Starspieler so dessen satten Schuss zum fünften Gäste-Tor.