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Baerbock fordert mehr internationale Unterstützung für Ukraine

Außenministerin in der Ukraine - Baerbock fordert mehr Luftabwehr-Hilfe

Außenministerin Annalena Baerbock wird bei der Ankunft am Bahnhof Kiew vom deutschen Botschafter Martin Jäger und einer Vertreterin des ukrainischen Protokolls empfangen.
© dpa

Außenministerin Annalena Baerbock wird bei der Ankunft am Bahnhof Kiew vom deutschen Botschafter Martin Jäger und einer Vertreterin des ukrainischen Protokolls empfangen.

Außenministerin Annalena Baerbock hat mehr internationale Unterstützung für die Ukraine bei der Luftverteidigung gefordert. "Um die Ukraine vor dem russischen Raketen- und Drohnenhagel zu schützen, braucht sie dringend mehr Luftabwehr", sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag. Es war ihr siebter Solidaritätsbesuch in der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022.

Baerbock war am Morgen zu einem ungeplanten Besuch in der Hauptstadt Kiew eingetroffen.

Globale Initiative zur Unterstützung der Flugabwehr

Baerbock forderte die internationalen Partnerländer auf, ihre Kräfte zu bündeln. Sie warnte, dass Putins Truppen sonst bald vor den eigenen Grenzen stehen könnten. Fast eine Milliarde Euro seien bereits zur Unterstützung der ukrainischen Luftverteidigungskräfte zugesagt. Verteidigungsminister Boris Pistorius und Baerbock haben die Initiative gemeinsam gestartet. Die Ministerin betonte, dass mehr Unterstützung in Arbeit sei. Deutschland habe bereits eine zusätzliche Patriot-Einheit zur Verfügung gestellt.

Baerbock sagt Besuch in Charkiw ab

Die Lage in Charkiw bleibt kritisch. Russland bombardiert die Millionenstadt im Nordosten der Ukraine regelmäßig. Baerbocks geplanter Besuch in Charkiw wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt. Baerbock wollte sich über die Situation der Zivilbevölkerung informieren. Die Stadt hatte Anfang des Kriegs schwere Angriffe erlebt, und Baerbock hatte sie bereits im Januar 2023 besucht.

Russische Offensive bei Charkiw bedroht Infrastruktur

Die russische Offensive im Grenzgebiet nah an Charkiw zwingt die ukrainische Armee, dort Reserven einzusetzen. Die russischen Truppen sind etwa zehn Kilometer weit auf ukrainisches Gebiet vorgedrungen. Neben militärischen Zielen wurde auch zivile Infrastruktur angegriffen. Kohle- und Wasserkraftwerke wurden beschädigt. Mehr als 40 Prozent der Kapazitäten zur Stromproduktion sind ausgefallen, so die Regierung in Kiew.

Selenskyj fordert schnelleres Handeln der westlichen Länder

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte erneut die Dringlichkeit von Flugabwehrwaffen. In seiner täglichen Videoansprache forderte er weitere Flugabwehrsysteme und westliche Kampfjets. Laut Selenskyj fehlt es der freien Welt an Schnelligkeit. Die russische Luftüberlegenheit ermöglicht es Russland, Ziele in der Ukraine effektiv zu zerstören. Besonders betroffen sind die Frontabschnitte bei Charkiw und im Gebiet Donezk.

Deutschland sichert dritte Patriot-Einheit zu

Deutschland hat der Ukraine eine dritte Patriot-Einheit zugesagt. Zwei Systeme sind bereits in der Ukraine, eine davon stammt aus den USA. Es gibt keine Bestätigung, ob das dritte System schon eingetroffen ist. Washington prüft derzeit die Lieferung eines weiteren Systems. Weitere Bemühungen, Patriots von Partnerländern zu beschaffen, blieben bislang erfolglos.

Deutschland steht an der Seite der Ukraine

Baerbock versicherte der Ukraine dauerhafte Unterstützung. "Putin spekuliert darauf, dass uns irgendwann die Luft ausgeht, aber wir haben einen langen Atem", sagte sie. Die Welt zeige ihre Unterstützung durch Veranstaltungen wie die Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine in Berlin im Juni. Baerbock betonte, dass Deutschland zusammen mit anderen Ländern langfristig in die Zukunft der Ukraine investieren werde.

EU-Beitritt der Ukraine als notwendige Konsequenz

Baerbock bekräftigte die Notwendigkeit eines EU-Beitritts der Ukraine als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg. Sie lobte die Fortschritte der Ukraine und forderte, Reformen in der Justiz, Korruptionsbekämpfung und Medienfreiheit fortzusetzen.

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