ADAC Kindersitztest - Fünf überzeugen, drei fallen durch
Der ADAC hat seinen zweiten Kindersitztest im Jahr 2025 durchgeführt. Insgesamt waren 17 Produkte (sechs Babyschalen, elf Kindersitze) im Testfeld vertreten, von denen fünf das ADAC Urteil "gut" erreichen konnten. Drei Produkte können hingegen nicht empfohlen werden.
Beim ADAC Kindersitztest fließen neben den Ergebnissen aus den Crashtests auch Bedien- und Ergonomie- sowie Schadstoff- und Umweltschadstoffprüfungen in die Bewertung ein.
Fünf Kindersitze sind besonders empfehlenswert
Bei den Babyschalen erreicht die Joie i-Level Pro eine gute Gesamtbewertung. Sie bietet ohne die optionale Isofix-Station gute Sicherheitseigenschaften, sofern sie richtig montiert wird. Bei den Kleinkindersitzen ist der Besafe Beyond 360 in Kombination mit der Isofixstation Beyond Base das einzige Produkt, das sowohl in der Kategorie Sicherheit als auch in der Gesamtbetrachtung "gut" abschneidet. Unter den Kindersitzen sind der Britax Römer Kidfix Pro und der Axkid Up mit einer guten Gesamtbewertung besonders zu empfehlen.
Drei Produkte mangelhaft
Drei Produkte im Testfeld haben so schlechte Leistungen gezeigt, dass sie als "mangelhaft" eingestuft werden müssen. Dies gilt - wie bereits vorab berichtet - für den Reecle 360 (ZA 10 i-Size) und den Chipolino Olympus i-Size, die beim durchgeführten Crashtest versagt haben, weshalb für Kinder ein ernsthaftes Verletzungsrisiko besteht. Bei dem Produkt von Chipolino wurden zudem gesundheitsgefährdende und umweltkritische Schadstoffe nachgewiesen.
Zudem fällt auch der Maxi-Cosi Nomad Plus durch - ein Kindersitz, der für Reisen entwickelt wurde. Abgesehen von den nur ausreichenden Leistungen im Frontal-Crashtest wurden in dem Produkt sehr hohe Mengen an umweltschädlichen PFAS gefunden. Diese Chemikalien können in der Natur nur sehr langsam abgebaut werden und sich sogar im menschlichen Körper ablagern, wenn sie in die Nahrungskette gelangen. Der Gehalt der PFAS im Maxi Cosi Nomad Plus war höher, als es der gesetzliche Grenzwert erlaubt - daher erhält der Kindersitz das ADAC Urteil "mangelhaft".
Hersteller betont Umstellung der Produktion
Der ADAC hat den Hersteller mit den Testergebnissen konfrontiert. Dieser erklärt, er habe im März 2025 die Produktion und Zulieferung so umgestellt, dass alle Modelle des Nomad Plus ab März 2025 frei von PFAS seien. Das Modell im ADAC Test wurde im Juni/Juli 2024 produziert - es ist nicht auszuschließen, dass noch Restbestände dieser älteren Version bei Händlern vorhanden sind. Das Produktionsdatum eines Kindersitzes ist nicht einheitlich gekennzeichnet - manche Hersteller vermerken es auf einem Aufkleber oder einer Prägung auf dem Kindersitz.
ADAC mit hohen Ansprüchen
Die Ansprüche im ADAC Kindersitztest sind bewusst deutlich höher gewählt, als es die gesetzlichen Mindestanforderungen vorsehen, um zu zeigen, welche Produkte auch bei schwereren Unfällen einen guten Schutz bieten. Eltern, die einen Kindersitz suchen, sollten neben den Testergebnissen auch noch auf andere Punkte achten. Genauso wichtig ist es, sich mit dem Produkt vertraut zu machen und die Bedienung sicher zu beherrschen. Ein falsch eingebauter Kindersitz kann bei einem Unfall seine Schutzwirkung verlieren und das Kind in ernsthafte Gefahr bringen. Der ADAC empfiehlt daher, Kindersitze im Fachhandel anzusehen und den Einbau im eigenen Auto zu testen.
Isofix-Stationen können zwar dabei helfen, Einbaufehler zu vermeiden, die Ergebnisse der aktuellen Testrunde haben aber auch gezeigt, dass diese Einbauform nicht in jedem Fall auch einen Sicherheitsvorteil bietet. Die Babyschalen Joie i-Level Pro, Kinderkraft I-Lite und Nuna Arra Flex zeigten im Test ohne die zugehörige Isofix-Station bessere Crashtest-Ergebnisse als mit der fest verbauten Basis.