Festhallen-Reitturnier mit "Heimsieg" und Werth-Comeback
Spitzen-Reitsport in Frankfurt - "Heimsieg" und emotionales Werth-Comeback
Festlicher Glanz und Weltklasse-Reitsport in der “Gudd Stubb”: Das Festhallen-Reitturnier in Frankfurt ist am Sonntag mit einem großen Finale zu Ende gegangen. Für die Highlights sorgen Lokalmatador Richard Vogel und Dressur-Legende Isabell Werth.
In einem hochspannenden Stechen gelang Springreiter Richard Vogel famoser Durchgang, mit dem der Pfungstädter den Großen Preis von Hessen für sich entschied - das erste Mal in seiner Karriere. Für Vogel war es nach seinem EM-Titel im Sommer der perfekte Jahresabschluss.
Hochspannung im Stechen
Jeder in der ausverkauften Festhalle hielt den Atem an, als der Pfungstädter als letzter Starter in den Parcour ging. Dann folgte grenzenloser Jubel: Auf seinem Pferd Cloudio blieb Vogel auch im Stechen über die 1,55-Meter hohen Hindernisse fehlerfrei und setzte dazu die Bestzeit. Das Publikum feierte Reiter und Pferd im Anschluss ausgelassen.
Vogel kann den Bann brechen
“Ich hab mir im Vorfeld schon ein bisschen Druck gemacht”, meinte Vogel anschließend am FFH-Mikro. Noch nie hatte er beim prestigeträchtigen Reitturnier vor der eigenen Haustür gewinnen können. "Umso schöner, dass es heute endlich geklappt hat, so der 28-Jährige. Hinter ihm machten Patrick Stühlmeyer und Felix Hassmann den deutschen Dreifachsieg in Frankfurt perfekt.
Werth behauptet sich im Weltklasse-Feld
Erstmals wurde am Vormittag der Grand Prix der zwölf weltbesten Dressurreiter in Frankfurt ausgetragen. Dabei zeigte die deutsche Reitsport-Legende Isabell Werth einen emotionalen Auftritt im Sand der Festhalle und belegte auf Stute Wendy Rang drei in der Kür.
Emotionales Comeback
Für die mehrfache Olympiasiegerin Werth war es in Frankfurt das Comeback auf der großen Reitsport-Bühne. Nach dem Tod ihres Mannes hatte sie sich eine dreimonatige Auszeit genommen. Am Ende ihrer Darbietung vor dem begeisterten Frankfurter Publikum konnte sie ihre Tränen nicht mehr zurückhalten und freute sich riesig über den Podestplatz.
Belgier in der Dressur nicht zu schlagen
Der Sieg im Grand Prix ging nach Belgien: Justin Verboomen beeindruckte auf seinem Pferd Zonik Plus und knackte das erste Mal in seiner Karriere die 90-Prozent-Schwelle bei der Bewertung. “Besser hätte ich das Jahr nicht beenden können”, meinte er im Anschluss. Knapp hinter ihm landete Cathrine Laudrup-Dufour aus Dänemark auf dem zweiten Platz.
“Atmosphäre war großartig”
Großes Lob von allen Beteiligten gab es für das Frankfurter Publikum. “Die Atmosphäre war großartig. Ich glaube, das ist der richtige Ort für dieses Dressur-Finale”, freute sich Isabell Werth. Auch Turnierchef Matthias Alexander Rath konnte am Ende ein positives Fazit ziehen: Mehr als 57.000 Zuschauer kamen an den vier Turniertagen in die Festhalle. Der Sonntag mit den beiden Weltklasse-Finals war ausverkauft.