Mehrere Millionen Euro Schaden - Holzdiebstähle nehmen immer mehr zu
Holz wird auch für Diebe attraktiver. Der Trend folgt einer gewissen Marktlogik: "Je höher der Holzpreis, desto größer die Diebstahlsquote", ist die Erfahrung beim Waldeigentümer-Verband AGDW in Berlin.
Große Betriebe rechneten mit einer Größenordnung um 0,5 bis 2 Prozent des Jahreseinschlags, sagte Verbandssprecher Jürgen Gaulke. Insgesamt belaufe sich der Schaden bundesweit inzwischen auf mehrere Millionen Euro jährlich. Brennholz ist zuletzt deutlich teurer geworden: Der Preis für einen Festmeter stieg von 60 bis 70 Euro auf mittlerweile 100 bis 200. "Wenn Brennholz überhaupt lieferbar ist, denn viele Händler beliefern nur noch ihre Stammkunden", sagte Gaulke.
Angst vor kalter Wohnung im Winter
Hinzu kommt aktuell die Energiekrise vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine. "Die Menschen haben Angst davor, im Winter in einer kalten Wohnung zu sitzen. Da legt mancher lieber einen Vorrat an", so der Verbandssprecher. Und manche machen dies, ohne für das Brennholz zu bezahlen. Bei einer ADGW-Umfrage unter den Landesverbänden 2015 habe das Thema Holzdiebstahl noch keine Rolle gespielt. "Das hat sich definitiv geändert. "Ein Massenproblem ist das nach Einschätzung des Waldeigentümerverbands aber noch nicht. In aller Regel würden kleinere Menge gestohlen.
Diebe sogar mit Spezialfahrzeugen unterwegs
Die Zahl der Fälle, in denen das nicht so sei, nehme allerdings zu. Und es gebe erste Einzelfälle, in denen offenbar professionelle Diebe am Werk waren und bis zu 15 Festmeter Holz mitgehen ließen. "Dafür brauchten die Täter schon ein Spezialfahrzeug, manchmal sogar einen Kran", sagte Gaulke. Der Schaden könne jeweils mehrere tausend Euro betragen und damit für einzelne Waldeigentümer schon sehr spürbar sein. Mittlerweile, so Gaulke, setzten Waldeigentümer sogar GPS ein um Stämme zu tracken.