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Trotz sinkender Inflation: Lebensmittelpreise belasten Verbraucher

Trotz sinkender Inflation - Lebensmittelpreise belasten Verbraucher

Die Inflation in Deutschland verliert etwas an Tempo. Von einer durchgreifenden Entspannung bei den Preisen kann aber vorerst nicht die Rede sein. Insbesondere die hohen Lebensmittelpreise feuern die Inflation an.
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Die Inflation in Deutschland verliert etwas an Tempo. Von einer durchgreifenden Entspannung bei den Preisen kann aber vorerst nicht die Rede sein. Insbesondere die hohen Lebensmittelpreise feuern die Inflation an (Symbolbild).

Trotz einer leichten Abschwächung im Juli belastet die hohe Inflation die Menschen in Deutschland weiterhin. Die Verbraucherpreise stiegen im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte.

Die Behörde bestätigte damit eine erste Schätzung. Im Juni hatte die Jahresteuerungsrate noch bei 6,4 Prozent gelegen.

Besonders Nahrungsmittelpreise befeuern Inflation

"Die Inflationsrate hat sich etwas abgeschwächt, bleibt aber weiterhin auf einem hohen Niveau", erläuterte Behördenpräsidentin Ruth Brand. "Besonders die Preisentwicklung von Nahrungsmitteln treibt die Inflation weiter an." Zudem erhöhten sich die Energiepreise wieder etwas stärker als in den beiden Vormonaten.

Tendenz: Inflation sinkt

Die Inflation ist seit Monaten eine Belastung für Verbraucherinnen und Verbraucher. Sie zehrt an ihrer Kaufkraft. Die Menschen können sich für einen Euro weniger leisten. Ihren höchsten Stand seit der Wiedervereinigung hatte die Teuerung nach überarbeiteten Daten im vergangenen Herbst mit 8,8 Prozent erreicht. Seitdem sinkt die Rate tendenziell. Nach Einschätzung von Volkswirten ist die Inflation aber noch nicht besiegt. Mit einer Rückkehr zu einer Zwei vor dem Komma bei der Teuerungsrate rechnen Ökonomen erst im Schnitt des kommenden Jahres.

Sprit und Heizöl wieder günstiger

Nahrungsmittel verteuerten sich im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat um 11 Prozent. Die Preise stiegen damit etwas weniger stark als im Juni. Die Energiepreise zogen mit 5,7 Prozent wieder stärker an. Strom verteuerte sich dabei deutlich um 17,6 Prozent, Erdgas legte um 8,5 Prozent zu. Dagegen verbilligten sich Mineralölprodukte, insbesondere leichtes Heizöl (minus 35,5 Prozent). Günstiger als vor einem Jahr waren trotz des dreimonatigen Tankrabatts im vergangenen Sommer auch Kraftstoffe (minus 4,9 Prozent).

49-Euro-Ticket wirkt nicht wie das 9-Euro-Ticket

Im Vorjahr dämpfte insbesondere das im Juni 2022 eingeführte und auf drei Monate befristete 9-Euro-Ticket für den Nahverkehr zeitweise den Preisauftrieb. Dieser Effekt entfällt in diesem Jahr. Das im Mai 2023 gestartete Deutschlandticket ist mit 49 Euro deutlich teurer. Verglichen mit dem Vormonat Juni stiegen die Verbraucherpreise im Juli insgesamt um 0,3 Prozent. Auch hier bestätigten die Statistiker vorläufige Zahlen.

EZB erhöht immer wieder den Leitzins

Die Europäische Zentralbank (EZB) stemmt sich seit vergangenem Sommer mit einer beispiellosen Serie von Zinserhöhungen gegen die auch im Euroraum hohe Inflation. Höhere Zinsen verteuern Kredite. Das kann die Nachfrage bremsen und hohen Teuerungsraten entgegenwirken.Die Währungshüter streben mittelfristig für den gemeinsamen Währungsraum Preisstabilität bei einer Inflationsrate von zwei Prozent an. Im Juli stiegen die Verbraucherpreise im Euroraum gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,3 Prozent, nach 5,5 Prozent im Juni. Im vergangenen Jahr war die Inflation infolge des Ukraine-Kriegs zeitweise zweistellig gewesen. In Deutschland lag der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI), den die EZB für ihre Geldpolitik heranzieht, im Juli bei 6,5 Prozent.

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