Black Friday: Verbraucherzentrale warnt vor falschen Schnäppchen
Verbraucherzentrale warnt - Falsche Schnäppchen am Black Friday
Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz warnt vor vermeintlichen Schnäppchen am Black Friday. Andrea Steinbach, Juristin im Bereich Digitales und Verbraucherrecht, erklärt, dass nicht alle Angebote wirklich günstig sind. Eine häufige Taktik ist, den Sonderpreis mit der unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) zu vergleichen.
Diese Empfehlung sei oft viel höher als der tatsächliche Marktpreis. Das könne den Eindruck von großen Rabatten erwecken, die real aber kleiner ausfallen.
Nur geringe Ersparnisse an Black Friday
Laut Untersuchungen großer Vergleichsplattformen bieten Black-Friday-Angebote durchschnittlich Rabatte von fünf bis sechs Prozent. Diese Rabatte bleiben oft hinter den Erwartungen der Käufer zurück. Steinbach rät Verbrauchern, Preise im Voraus zu prüfen, um sicherzustellen, dass es sich wirklich um Schnäppchen handelt. So kann man böse Überraschungen vermeiden.
Preisvergleiche in Suchmaschinen nutzen
Besonders lohnend kann der Vergleich von Preisen in mindestens zwei Suchmaschinen sein. Es gibt keine beste Suchmaschine, so die Expertin Steinbach. Nur wenn ein Angebot in mehreren Preissuchmaschinen nicht unterboten wird, sollte man zuschlagen. Der Einsatz dieser Strategie kann helfen, wirklich günstige Angebote zu erkennen.
Steigende Erwartungen und Umsatzvolumen
Prof. Markus Münter von der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes zeigt auf, dass viele Verbraucher vor dem Black Friday zusätzliche Käufe aufschieben. Sie nutzen die Zeit für Weihnachtsgeschenke, was den Umsatz von teilnehmenden Unternehmen erhöht. Dieser Trend kann zu einem doppelten oder dreifachen Umsatzvolumen führen.
Rabatte und Preise oft nicht transparent
Die durchschnittliche Rabattquote liegt laut Studien bei sechs Prozent, so Wirtschaftswissenschaftler Münter. Einige Käufer können tatsächlich 15 bis 20 Prozent sparen, andere zahlen aber sogar drauf. Die Unternehmen schaffen Preisintransparenz, was Vergleiche erschwert. Manche Produkte sind ausschließlich während der Black Week verfügbar, was einen Preisvergleich mit der Vergangenheit unmöglich macht.
Handlungsdruck für Unternehmen
Viele Unternehmen nehmen wegen des hohen Handlungsdrucks am Black Friday teil. Besonders kleine Online-Shops sehen sich gezwungen mitzuziehen, wenn große Plattformen mitmachen. Dies führt oft dazu, dass ihre Gewinnspannen stark schrumpfen oder sie sogar Verluste einfahren. Der Wettbewerb zwingt sie zum Handeln, auch wenn die Gewinne gering sind.