Nachrichten > Wirtschaft aktuell >

Unfairer Wettbewerb: Google muss Idealo 465 Millionen zahlen

Unfairer Wettbewerb - Google muss Idealo 465 Millionen zahlen

Google wurde zu einer Millionenstrafe verurteilt. (Symbolbild)
© dpa

Google wurde zu einer Millionenstrafe verurteilt. (Symbolbild)

Google bevorzugt eigene Dienste und muss jetzt Millionen zahlen. Wie Idealo und Testberichte.de sich gegen den US-Riesen wehren – und warum das Urteil noch nicht das letzte Wort ist.


Google muss dem deutschen Preisvergleichsportal Idealo wegen Kartellverstößen rund 465 Millionen Euro Schadenersatz zahlen. Das hat das Landgericht Berlin entschieden. Die mehrheitlich zum Medienkonzern Axel Springer gehörende Preisvergleichsmaschine hatte Google vorgeworfen, seine marktbeherrschende Stellung als Suchmaschine über Jahre hinweg missbraucht zu haben. Dabei habe der US-Konzern eigene Angebote gegenüber Idealo bevorzugt (Aktenzeichen 16 O 195/19 Kart (2)).

Die Richter der 16. Zivilkammer folgten in ihrem Urteil im Kern den Argumenten von Idealo, wichen aber bei der Schadenshöhenberechnung deutlich ab. In der Klage hatte die Vergleichs-Suchmaschine ursprünglich mindestens 3,3 Milliarden Euro von Google verlangt, als Schadenersatz inklusive Zinsen. Die Klage von Idealo bezog sich auf den Zeitraum von 2008 bis Ende 2023. Für die Jahre 2024 und 2025 könnte Idealo weiteren Schadenersatz verlangen.

107 Millionen Euro Schadenersatz für anderen Konkurrenten 

In einem ähnlich gelagerten Fall wurde der Producto GmbH (Testberichte.de) ebenfalls ein Schadenersatz in Millionenhöhe zugesprochen (Aktenzeichen 16 O 275/24). Hier beläuft sich die Summe auf gut 107 Millionen Euro. Beide Urteile sind noch nicht rechtskräftig. Es ist jeweils die Berufung zum Kammergericht Berlin möglich. Idealo kündigte bereits an, Rechtsmittel einzulegen. Google wird ebenfalls in Berufung gehen. 

In dem Verfahren vor dem Landgericht geht es darum, dass Google seinen eigenen Preisvergleichsdienst in den Suchergebnissen bevorzugt und gleichzeitig konkurrierende Angebote benachteiligt hat. Die Klagen stützten sich dabei unter anderem auf die bereits von der EU-Kommission 2017 verhängte hohe Kartellstrafe gegen Google in diesem Bereich. Diese Geldbuße in Höhe von 2,4 Milliarden Euro wurde 2023 durch den Europäischen Gerichtshof (EuGH) bestätigt. 

Idealo verlangt weiter höheren Schadenersatz

Idealo sieht sich jetzt durch das Urteil des Landgerichtes in seiner Auffassung bestätigt, dass Google seine Marktmacht weit über den Zeitpunkt der Kommissionsentscheidung hinaus missbraucht habe, um den eigenen Preisvergleichsdienst zu bevorzugen. "Erstmals haftet ein Big-Tech-Unternehmen vor einem deutschen Zivilbericht für die Folgen seines Wettbewerbsverstoßes in dieser Größenordnung", erklärte Idealo. 

Dennoch will das Berliner Unternehmen den Rechtsweg weiter beschreiten, da der zugesprochene Betrag nur einen Teil des tatsächlichen Schadens widerspiegele. Idealo-Mitbegründer Albrecht von Sonntag sagte: "Wir begrüßen, dass das Gericht Google zur Verantwortung zieht. Aber die Folgen der Selbstbevorzugung gehen weit über den zugesprochenen Betrag hinaus. Wir werden weiterkämpfen - denn Marktmissbrauch muss Konsequenzen haben und darf nicht zu einem lukrativen Geschäftsmodell werden, das sich trotz Bußgeldern und Schadensersatzzahlungen lohnt."

Google: Überzogene Forderungen wurden abgewiesen

Ein Google-Sprecher sagte: "Wir freuen uns, dass das Gericht die Mehrheit dieser überzogenen Forderungen abgewiesen und die Kläger verpflichtet hat, den Großteil der Kosten zu tragen." Dennoch weise Google die beiden Urteile entschieden zurück und werde Rechtsmittel einlegen. "Die Änderungen, die wir 2017 vorgenommen haben, haben sich bewährt, ohne dass die Europäische Kommission eingegriffen hat."

Auch interessant
Auch interessant

Die deutsche Luftverkehrsbranche klagt im internationalen Wettbewerb über hohe…

Staatlich subventionierter Industriestrompreis, Senkung der Luftverkehrssteuer…

Die Bundesregierung hat sich nach einer langen Ausschusssitzung geeinigt, sowohl…

nach oben

HIT RADIO FFH

Jetzt einschalten

HIT RADIO FFH
FFH+ 80ER
FFH+ 90ER
FFH+ CHARTS
FFH+ ROCK
FFH+ WEIHNACHTEN
FFH WEIHNACHTSRADIO
FFH KUSCHELROCK
FFH KUSCHELPOP
FFH TOP 40
FFH LEIDER GEIL
FFH DIE 80ER
FFH JUST 90s
FFH DIE 2000ER
FFH DIE 2010ER
FFH BEST OF 2025
FFH LOUNGE
WOHLFÜHLZEIT
FFH COUNTRY RADIO
RADIO FEIERBIEST
FFH JUST PARTY
FFH HAPPY HITS
FFH TOP 1000
FFH OLDIES
FFH JUST WHITE
FFH CHILL & GRILL
FFH EURODANCE
FFH ROCK
FFH WORKOUT
RADIO SCHLAGERHERZ
FFH SCHLAGERKULT
FFH DEUTSCH PUR
FFH BRANDNEU
FFH ACOUSTIC HITS
FFH SOUNDTRACK
FFH SUMMER FEELING
FFH FRÜHLINGS FEELING
planet radio
planet plus fun
planet plus power
planet plus liebe
planet plus heartbreak
planet plus weihnachten
planet livecharts
deutschrap finest
planet flashback friday
planet the club
planet early morning breaks
planet oldschool
planet nightwax
planet black beats
taylor swift & friends
ed sheeran & friends
the weeknd & friends
david guetta & friends
coldplay & friends
harry styles & friends
dua lipa & friends
justin bieber & friends
beyoncé & friends
80er-Radio harmony
harmony +70er
harmony +90er
harmony +Karneval
harmony +Weihnachten
Neue Deutsche Welle
80er Kultnight
70er-80er Kultnight
80er-90er Kultnight Radio
harmony Feelings
harmony Schlager Radio
80er Divas
80er Superstars
80er Superbands
80er Wave Pop
80er Synthie Pop