Deutscher Koch der Royals: Hinter den Kulissen bei Charles Krönung

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Ja, Gude ins FFH-Land. Also ich habe mir schon angewöhnt, dass man mit den Hässen Gude redet. Wo genau bist du denn gerade? Stehst du schon in der Küche in Westminster Abbey, in der Sacre-Stay sozusagen? Ne, wir sind ausgelagert nach Windsor. Also das ist auch der Grund, warum ich wieder zurück bin in Windsor. Wir haben unser altes Küchenteam wieder ein bisschen zusammen gedrommelt. Eigentlich sind wir ja raus aus der Geschichte, seit die Queen verstorben ist. Und ja, so sind wir wieder alle zurück. Wir stehen hier vor den Toren Windsors in aufgebauten Zelten in der Sonne, 18 Grad und sind am Kochen.

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Also ich bin froh, dass ich nicht in Westminster Abbey bzw. in Buckingham Palace unten bin. Die sind auf Anschlag, die arbeiten auch durch in Drei-Schicht-Systemen, um das alles zu bewältigen, weil es geht ja nicht nur drum, was der König dann ist und was die Royal Family unten ist in London, sondern wir haben ja von den Guards alleine ein bisschen verpflegt, wenn die machen zurzeit jede Nacht Gezü Hörsel. Das heißt, die Jungs haben alle Hunger. Gestern kam Eldershot, das ist unsere Infanterie, die hab ich dann mitbekocht gehabt. Da gab es dann wieder Fleischpflanzl und Nudelsalat. Das ist einfach, wo ich sage, Bayern trifft Hessen. Besserer Nudelsalat wie meine Oma, ein bisschen mit Mirakelwip und Zitronensaft gemixt, gibt es einfach nicht. Und da geht es einfach drum, um diese ganzen Tonnen, um die Logistik, wie man alles zusammenkriegt und wie man dann vor allem 700 Portionen Nudelsalat nach Buckingham Palace einschleust. Vor allen Dingen, wenn du das jetzt mal hochrechnest auf eine Personenzahl, für wie viele Menschen jetzt am Samstag, am Krönungstag, musst du essen, du und dein Team, musst du Essen vorbereiten? Ich denke, Samstag sind wir um die 18.000, 16.000, 18.000. Das ist natürlich zu viel für jedes Rezeptbuch von wie vielen Tonnen Zutaten sprechen wir da? Ja, wenn man das jetzt auf die Woche rechnet, kommen wir auf Tonnen. Also ich kann halt nicht jede zwei Tage Zitronen bestellen. Deswegen, wenn man einmal fünf Tonnen bestellt, dann reichen die uns zum Beispiel. Man kauft halt Paprika im großen Stil. Und ich denke, wir haben Minimum zwei oder drei Tonnen Pasta verkocht pro Sorte. Das muss ja jeder irgendwo versorgt werden. Und vor allem, jeder hat auch Hunger. Das ist einfach so ein Ding. Hunger ist immer da.

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Es ist schwierig rauszufinden, einfach aus dem Grund, weil Charles natürlich einen eigenen Haushalt hat, die auch alles sehr geheim halten. Es heißt immer, er ist Veganer, das kann schon sein. Ich meine, er hat viel Gemüse, aber da ist... Ich kann das nicht 100% bestätigen. Also was im Moment bei uns hauptsächlich am Laufen ist, sind viele Pasta-Gerichte, viele Frühlingsgerichte, wir haben unheimlich viel Spargel gerade da, Erdbeeren laufen ohne Ende, Erdbeeren im Sirup, Erdbeeren im Dessert, Erdbeeren mit Schlagsahne. Ich habe neulich, glaube ich, 500 Kilo Rhabarberkompott eingekocht, damit wir das einfach auch haben für Sachen. Es gibt unheimlich viel. Also ich habe heute Morgen Erdnussbutter und Erdbeergelee aufstricht, zusammen, auf Toast. Das ging tausendmal. Weißt du denn, was auf der Menükarte für das Krönungsmenü alles stehen wird? Ich denke, es gibt ein Abendmenü, das macht Buckingham Palace. Wir haben aber in der Produktion so viele Soßen angesetzt, weil wir müssen sehen, es kommen alle ausländischen Staatsgäste, es kommen viele Politiker, Diplomaten, Österreich ist ja auch gut vertreten, Deutschland ist gut vertreten, Steinmeier kommt. Das heißt, es wird ländertypisch auch gekocht, damit immer ein bisschen was da ist, wo man sagen kann, ja, wir haben das da, falls der was nicht ist, gibt es im Hintergrund noch das. Also ich glaube, wir haben insgesamt in die 45 verschiedenen Menüs, die wir am Abkochen sind. Ein Röner ist mittendrin, Stefan Pappert, Spitzenkoch aus Fulda, kocht während der Krönung von Prinz Charles und auch schon die Tage davor und die Tage danach. Man hört es im Hintergrund schon, da ist schon kräftig Alarm. Zurück an die Töpfe, viel Erfolg wünsche ich dir und dass du irgendwann dann auch mal wieder durchatmen kannst. Super, Dankeschön und auf bald.