Johannes Kindheitstraum erfüllt: Für einen Tag Lokführer sein

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Viele von euch und ja auch der kleine Johannes Scherer damals hatten ja einen bestimmten Berufswunsch als Kind. Wir haben die Woche schon drüber gesprochen. Und jetzt muss ich kurz erzählen, wir haben eine besondere E-Mail bei uns hier an studio.ffh.de bekommen. Und deshalb ist jetzt Florian Brech aus der Personalgewinnung der Deutschen Bahn am Telefon. Guten Morgen. Ja, schönen guten Morgen ins Studio. Ihr habt von Johannes Kindheitstraum einmal Lokführer zu werden gehört, richtig? Das ist korrekt. Und als FFH-Hörer haben wir darauf natürlich auch reagiert. Und inwiefern? Johannes macht ganz große Augen jetzt. Wir möchten Johannes gerne einen Tag als Lokführer zu uns einladen, denn wenn nicht bei der Deutschen Bahn, wo denn dann? Oh nein, ist das euer Ernst? Wollt ihr mich wirklich einen Tag ertragen? Fragt mal Julia, wie das ist. Ja, wir machen das Beste draus, würde ich mal sagen und zeigen dir mal, was so ein Lokführer im Berufsalltag so alles macht. Ja, ich fürchte, es wird nicht nur ein Zuckerschlecken sein und ein bisschen hier quasi Modelleisenbahn in groß, sondern man wird auch viel Verantwortung haben. Aber ich habe gerade ein ganz klein wenig Pipi in den Augen. Ach, wie schön. Ja, wir wollen dir mal zeigen, was so alles dazugehört zu dem Beruf und wer da so alles mitwirkt in dem ganzen Thema. Und dass der Zugverkehrssteuerer zum Beispiel eine Person ist, das wäre eine gute Frage für den Dumpfschweizer. Ja, das ist eine gute Frage, was der so macht. Heißt das so, der Zugverkehrssteuerer? Das heißt, ja klar, es ist ja nicht alles Lok. Es gibt den Lokführer, aber auch den Zugverkehrssteuerer. Und was der macht, können wir dir an dem Tag auf jeden Fall auch nochmal zeigen. Also du nimmst ja deinen Job mit Personalgewinnung sehr ernst an dieser Stelle, habe ich so das Gefühl hier mit Johannes. Aber was, wie konkret muss ich mir das vorstellen? Also dürfte ich jetzt überhaupt so als Normalo mich vorne reinsetzen in so einen Zug und dann da irgendwie die Hebel oder Schalter? Wie nennt ihr das überhaupt? Also die Knüppel, dass es losgeht. Dürfte die Julia mal eine Knüppel? Die Julia dürfte das bestimmt auch, aber nur mitfahren natürlich. Wir schauen dann mal, was wir dir so alles zeigen können. Also auf jeden Fall, was so alles zum Beruf dazugehört, zum Beispiel einen Vorbereitungsdienst. Wir werden dich natürlich auch mal auf den Führerstand mitnehmen und ich denke mal, die ein oder anderen FFH-Hörerinnen oder FFH-Hörer werden sich bestimmt auch über eine Ansage in der S-Bahn freuen. Dann darf ich durch. Und dann kannst du Geburtstagen machen. Selbstverständlich. Doch, geil. Können wir nur hoffen, dass die S-Bahn nicht so entgleist wie gerade deine Gesichtszüge. Aber es ist für mich, als hätte ich Geburtstag. Und an Weihnachten quasi.

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Wir haben die Woche gesprochen in Guten Morgen Hessen über Traumjobs aus der Kindheit. Dann hört das Florian Brech von der Personalgewinnung der Deutschen Bahn und meldet sich bei uns und lädt mich ein. Ich darf tatsächlich mal einen Tag Lokführer sein. Das war jetzt natürlich ein absolutes Lokangebot, das ich nicht ablehnen konnte. Und das sich auch richtig freut. Total schön. Florian, aber lass uns doch mal ein paar Fakten mit dir klären. Also Lokführer ist ja ein Job, wo ihr euch sicherlich freuen würdet, personalmangelstechnisch. Andere künftig dafür entscheidet. Was muss ich aber für Kriterien erfüllen, um Lokführer zu werden? Also in der Regel ist es von Vorteil, wenn man eine abgeschlossene Berufsausbildung mitbringt. Und natürlich entsprechende Deutschkenntnisse, denn man muss sehr, sehr viel auswendig lernen in dem Beruf. Aber man hat den Vorteil, man kann das heutzutage nicht nur als dreijährigen Ausbildungsberuf lernen, sondern auch einen Quereinstieg in dem Bereich machen. Das heißt, zwischen neun und zwölf Monate und man ist fertig. Also, Johanna. So, Florian, jetzt wird es ja sehr interessant. Also, Quereinsteiger geht, aber jetzt... Aber der ist ja schon über 50, der Johannes. Ich sehe ja die Rente schon ganz weit am Horizont. Also, gibt es denn so, was ist denn so das Altersfenster? Das Altersfenster ist tatsächlich sehr, sehr groß. Also, wir haben auch Menschen, die sich mit Ende 50, Anfang 60 noch dazu entscheiden, Lokführer zu werden. Okay. Wie geil ist denn das? Tschüss, Julia. Ich bin raus. Also, was ich sagen wollte, lieber Florian von der Deutschen Bahn, ich nehme das Angebot sehr, sehr, sehr gerne an und komme nächste Woche vielleicht mal bei euch. Okay, dann gehen wir mal vorbei. Sehr gerne. Lass uns da unter den gucken. Ja, super. Dann hören wir das im Radio. Super. Wir freuen uns total auf dich und ja, vielleicht entscheidest du dich ja dann, den Beruf zu wechseln. Ich darf jetzt nicht so oft nicht sprechen. Da habe ich jetzt noch was dagegen. Aber, Florian, kann er sich dann irgendwie noch besonders vorbereiten? Der Johannes ist jemand, der sich immer gerne auf Jobs vorbereitet. Also, jetzt wirklich. Was kann er denn tun? Na, du kannst ja schon mal ein bisschen im Internet recherchieren, was es so alles für Signale gibt und natürlich ganz viel Motivation mitbringen. Und was natürlich wichtig ist, Dienstbeginn ist bei uns immer pünktlich. Ja, ich habe also hier auch kaum noch eine Sendung verschlafen bis jetzt. Lieber Florian, dann sehen wir uns und alle anderen können sich jetzt schon mal freuen, was da draus geworden ist dann. Super. Ja, Mensch, ist das eigentlich, weil ihr gerade hattet vom Dienstbeginn, ist das unhöflich bei der Bahn, wenn du da pünktlich erscheinst? Das ist ungewohnt wahrscheinlich, die erschrecken. Ja.

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Jetzt ist es soweit, Johannes, du sitzt im Lokführerstand, hast den Schaltknüppel in der Hand und fährst los jetzt, ne? So ist das, genau. Ich habe in der linken Hand tatsächlich dieses, es sieht aus wie so ein kleiner Joystick, kann man nach oben, nach unten und ich muss ihn erstmal runterdrücken so ein bisschen, wie früher beim Opel, wenn man Rückwärtsgang machen wollte. Und dann kann ich ihn ganz langsam nach vorne, ich darf auch, wir haben uns natürlich vergewissert und wir setzen uns in Bewegung. Ich brech ab, Johannes rangiert und fährt ne S-Bahn hier, alles natürlich ohne Fahrgäste und links und rechts nebendran, das sagen wir natürlich noch dazu, stehen Experten und kontrollieren unsere Schrittgeschwindigkeit. 11 kmh bitte, hallo. Das ist ein krasses Gefühl, ich muss mich jetzt ganz kurz konzentrieren, weil wir auf ein rotes Signal zufahren und da darf ich natürlich nicht weiterfahren. Ah, was ist das? Das war die Zwangsbremsung, weil, wie ich sagte. Reden, Dings geht, so, einmal, zurück. Aber dafür ist das Training ja da, ne? Ja. Gerade aus, weiter, jawohl, wir hören es so ganz leicht im Hintergrund, der Chef ist mit dabei hier im Lokführerstand, jetzt setzen wir wieder an und setzen uns in Bewegung, gehst wieder Richtung 10 kmh und fährst auf dieses rote Signal zu, bisschen langsamer sollst du werden. Ja, ist schon. Achso. Ziefer, Ziefer drücken, Ziefer, oben. Jetzt sind wir auf einer geraden Strecke und fahren jetzt ganz langsam an dieses rote Signal ran und kommen zurück. Zum Bremsen. Erste kleine Gehversuche gewissermaßen. Johannes, was sagst du? War eine Herausforderung, weil es ist tatsächlich, du musst auf verschiedene Dinge gleichzeitig achten und das war ja jetzt nur wirklich Lektion 1. Und auch da muss ich schon sagen, du musst ein Auge haben, du musst mit den Füßen was anderes machen als mit den Händen gleichzeitig. Ich kann mir vorstellen, das geht irgendwann in Fleisch und Blut über, wie das Fahrradfahren. Das ist aber beim ersten Mal schon, also man macht das nicht mal so eben aus der hohlen Hand.

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So, die Wartezeit ist vorbei. Rotes Signal, tschüss, weißes Signal ist da. Johannes, kannst du weiterfahren, ne? Jawohl, und jetzt sehe ich auch, das nächste Signal weiterfahren ist jetzt auch weiß, also für uns grün geworden. Das heißt, theoretisch darf ich weiterfahren. Das Go gibt's vom Chef, der natürlich hier nebendran steht und alles genau beobachtet, wie Johannes sich jetzt schlägt. Und jetzt hat er wieder mit der linken Hand diesen Joystick, diesen Steuerknüppel in der Hand und bewegt den langsam nach vorne. Und jetzt bewegen wir uns auch nach vorne. 8 kmh, 9, 10 kmh, 11, 12, und jetzt drehst du aber auf. Ja, maximal 25 und auf Sicht, so jetzt sind wir bei 20, mehr traue ich mich noch nicht. Das ist auch okay, aber das Tempo ist schon ganz gut. Wie als wenn du fliegst. So, jetzt fahren wir über so ein paar Weichen drüber. Achtung, es könnte jetzt ein bisschen ruckelig werden. Ach, geschmeidig, oder? Geschmeidig, sag doch mal selbst. Ich würde gerade sagen, ich bin positiv entsetzt. Du machst das schon richtig gut. Es ist eine sehr flüssige Fahrt und auch wenn jetzt das ein oder andere Horn mal trötet, so wie jetzt, sind wir trotzdem noch irgendwie auf Kurs unterwegs. Jawohl, vorbei an dieser Gabelung und es macht mir alles einen ganz seriösen Eindruck, was der Scherer da macht. Hätte ich ja gar nicht gedacht. Und jetzt sind wir schon richtig, naja, was sind wir jetzt? 200 Meter, 300 Meter unterwegs hier und das ist natürlich auch eine wahnsinnig spannende Sicht. Johannes, riesige Fensterscheibe, riesiger Scheibenwischer, an dem du vorbeiguckst raus. Und siehst eigentlich nur links und rechts rote S-Bahnen. Also es ist irre, wie viele Bahnen hier im Depot stehen. Das sind die Kollegen, die trauen sich jetzt natürlich hier keinen Meter mehr zu fahren, wenn die wissen, dass ich im Rangierbereich natürlich unter Aufsicht unterwegs bin. So, der Chef sagt, ich soll mal ein bisschen bremsen jetzt. Jetzt werden wir langsamer und geht Richtung Stillstand. Vielleicht, wenn du stehst, nochmal so ein kurzer Gruß rüber rechts an die andere S-Bahn. Gute! Ich hab's zum Halten gebracht wieder. Also bremsen hat auch funktioniert. Vor dem roten Signal.

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IS4 nach Grunberg, unser nächster Halt ist Eschborn-Süd. Hat er doch eigentlich ganz gut gemacht. Haben Sie die Durchsage gut verstanden? Ja, habe ich gut verstanden. Und Sie steigen bitte rechts aus. Eschborn-Süd, der Ausstieg rechts. Das ist Kollege Scherer von Guten Morgen Hessen, von FFH. Und der macht heute mal die Durchsagen und der hat den Traumberuf Lokführer und hat halt so einen kleinen Training, so einen Probetag. Haben Sie sich gut abgehört gefühlt von der Stimme und auch von den Informationen, die er jetzt transportiert hat? Absolut. Ich war nur absolut irritiert, weil das nicht normal ist, dass das so kommt. Ist das so? Normal kommt ja eine Bandansage. Ja, das heißt, das ist eine Verbesserung jetzt in dem Moment, oder? War sehr schön. Und Hauptsache, die Bahn fährt.